Prof. Dr. Rudolph

Pathologie - Prof. Rudolph

 

Allgemein: Morgens um 7 Uhr wird das zu sezierende Tier von den Präparatoren zugeteilt und ab 10 Uhr lässt Prof. telefonisch anfragen, ob es schon losgehen kann. Es ist aber wohl auch in Ordnung, wenn man noch etwas mehr Zeit braucht. Uns hat er dann fast eine Stunde warten lassen! Ist aber wohl nicht die Regel. Bei der Vorstellung des Tieres nur kurze Anamnese und dann sofort die erkannten pathologischen Veränderungen mit (möglichst) korrekter lateinischer Bezeichnung inkl. örtliche und zeitlicher Ausdehnung nennen. Physiologische Dinge will er nicht hören! Danach oder schon gleichzeitig die Pathogenese dazu. Er lässt erst mal erzählen, unterbricht nicht so schnell und stellt anschließend Fragen. Dabei können auch grundsätzliche Dinge kommen wie z.B. Einteilung der Kardiomyopathien. Die gefürchteten Herzschnitte hat er bei uns nicht und den Rest auch nur wenig angeschaut. Pro Prüfling dauert das ca. eine halbe Stunde. Nach einer kurzen Mittagspause kommt dann die Patho-Histo. Pro Prüfling 3 Präparate. Womit man beginnt bleibt einem selbst überlassen. Die Kurs-Nummern stehen drauf. Pro Schnitt dauert es dann ungefähr 10 bis 15 min. Danach darf man dann gehen und den Bericht schreiben, den man meistens am nächsten Morgen um 10 Uhr abgeben muss. Er legt sehr viel Wert auf den Bericht und gibt einem schon während der Sektion Hinweise, was er lesen oder erklärt haben möchte. Wir haben es so gemacht, dass eine Person mitgeschrieben hat, wenn der andere dran war. Das war auch für den Prüfer okay. Im Bericht muss dann auch "nur" noch stehen, was pathologisch war.

Am nächsten Tag ist eine Stunde nach Berichtabgabe Besprechung und Notenvergabe, die recht streng ist. Wir haben uns dann auch noch über das gängige Verfahren des Berichtschreibens unterhalten. Er ist der Meinung, dass es für den Prüfling besser sei, den Bericht sofort nach der Patho-Histo im Institut zu schreiben. Man hat dann bis 23 Uhr Zeit, Rudolph bleibt auch, liest und vergibt sofort anschließend die Noten. Der Vorteil ist, dass man dann nachts mit allem fertig ist. Andererseits ist es natürlich hammerhart, aber das ist die andere Variante auch! Den Vorschlag, den Abgabetermin am folgenden Tag auf den Nachmittag zu verlegen, fand er nicht akzeptabel! Dann hat er ferner erzählt, dass es auch möglich ist, Histo vor der Sektion zu machen oder es vielleicht auch auf 2 Tage zu verteilen. Er ist jedenfalls für individuelle Absprachen offen.

 

Patho-Histo:

·         14. zentrolobuläre Nekrosen (rote Dystrophie) → wodurch entstehen sie, bei welchem Tier?

·         3. Wundheilung → warum ist es eine sekundäre Wundheilung, was stört Heilung (Faden)

·         78. Zyst. Endometriumhyperplasie und Endometritis (Pyometra!) → ist Zervix wohl auf oder zu? (zu!)

 

Er ist dabei sehr nett und freundlich, versucht zu helfen. Will bei den meisten Sachen wissen, bei welchen Tieren es vorkommt und fragt z.T. auch Klinik. Die alte Schwarze Liste kann man vergessen, er scheint ALLES zu fragen!

 

 

Noch ein Tip: eine "entspeicherte" Milz ist bei Anämie und/oder Hypovolämie eine Ischaemia lienalis und nicht etwa eine Atrophia oder so etwas!

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