Obduktion-05 - Hund: Kachexia,Metastasis

 

                                                           Sektionsbericht

 

 

A.

Nationale des Tieres

 

Tierart:             Hund

Rasse:                          Pittbullterrier

Geschlecht:                  weiblich

Alter:                           13 Jahre

Kennzeichen:               kupierte Ohren

                                   Grundzeichnung des Haarkleides gestromt                              

                                   weiße Abzeichen: Hals, Vorderbrust

                                                              beide Vordergliedmaßen von den Zehen bis zum  

                                                              Unterarm- Handwurzelgelenk

                                                              beide Hintergliedmaßen von den Zehen bis zum  

                                                              unteren Rand der Mittelfußknochen

                                   weiße Stichelhaare um die Schnauze bis zu den Augen            

Tgb./Sektions-Nr.:       x

 

Besitzer, Einsender, Auftraggeber

 

Besitzer:                                  x

Einsender / Auftraggeber:         x

 

 

 

Die Obduktion wurde am 04.12.98 zwischen 1000 und 1200 im Obduktionssaal des Instituts für Veterinärpathologie der FU Berlin, Straße 518 Nr. 15, 14163 Berlin, von den Untersucherinnen x und x durchgeführt. Anwesende Zeugen waren x, x und xx, sowie Dr. x, die auch den Bericht ausgab.

 

 

 

 

 

Vorbericht

 

Der vorliegende Hund war bei x vorgestellt worden, weil er Blut hustete. Die Untersuchungen ergaben eine Dyspnoe und ebenso waren röntgenologisch im linken mittleren Lungenlappen verdichtete Bezirke zu erkennen. Mit der klinischen Diagnose: Lungentumor wurde der Hund am 3.12.98 um 1400 getötet.

 

 

 

 

 

B. Beschreibung

 

Äußere Besichtigung

 

Die Zerlegung erfolgt 20h nach dem Tode des Tieres. Der Tierkörper ist vollständig erhalten und liegt auf der linken Seite. Das Körpergewicht des Tieres beträgt 18 kg, der Körperbau ist rassetypisch und der Ernährungszustand ist sehr schlecht.

 

Die Körperoberflächentemperatur liegt deutlich unter der Raumtemperatur. Die Todesstarre ist nicht vollständig gelöst; Schulter-, Unterarm-Handwurzel- und Unterschenkel-Fußwurzelgelenke sind mäßig beweglich, Hüft-, Knie- und Halsgelenke sind unbeweglich.

Die Augen sind beiderseits geschlossen, die Augäpfel sind auf beiden Seiten eindrückbar und in die Augenhöhlen eingesunken. Beide Hornhäute sind getrübt und beide Nickhäute vorgefallen.

 

Das Haarkleid ist vollständig geschlossen, anliegend und matt glänzend. Die Krallen sind sehr lang und unpigmentiert. Am linken Vorderbein fehlt die Kralle an der fünften Zehe. Stattdessen ist dort eine feste, pyramidenförmige Erhebung mit den Maßen ca. 0,5 x 1 x 0,8 cm. Die Ballen aller vier Pfoten sind teils pigmentiert, teiles unpigmentiert.

Die Haut ist an den unbehaarten Stellen am Bauch und zwischen den Schenkeln dunkel gefleckt. Der Nabel ist unbehaart, dunkel pigmentiert und hat einen Durchmesser von ca. 3 mm.

Es sind 10 Zitzen vorhanden, die rechte vordere Brustzitze fehlt und unter der linken Beckenzitze ist eine zusätzliche Zitze vorhanden.

Unter der Haut sind zahlreiche feste, kugelförmige Gebilde vorhanden. Am rechten Oberschenkel neben der Hüfte, an der rechten Brustwand ca. 2 cm vom Brustbein entfernt sowie an der linken Brustwand ebenso ca. 2 cm vom Brustbein entfernt haben sie einen Durchmesser von ca. 0,5 cm. An der Vorderbrust ist ein Gebilde mit einem Durchmesser von ca. 2 cm und an der rechten Leiste ein sehr festes Gebilde mit einem Durchmesser von ca. 0,3 cm fühlbar. Im Bereich der linken Achselhöhle auf Höhe der ersten Zitze sind zwei Gebilde mit fester Konsistenz und den Maßen von ca. 1,5 x 1 x 0,4 cm und ca. 1 x 0,5 x 0,3 zu fühlen.

 

Beide Augäpfel sind in die Augenhöhlen zurückgefallen. Die Augenbindehäute sind blaßrosa, feucht, glatt und glänzend. Am linken Auge ist der freie Rand des dritten Augenlides unpigmentiert, am rechten Auge ist dieser ca. 3 mm dunkel pigmentiert.

Der Nasenspiegel ist dunkel pigmentiert, trocken und matt. Die Nasenöffnungen haben beiderseits einen Durchmesser von ca. 0,5 cm und die Schleimhaut  in der Tiefe ist unpigmentiert, blaßrosa, feucht, glatt und glänzend.

Die Maulhöhle ist geschlossen, die Schleimhaut ist hellrosa, teilweise dunkel pigmentiert, feucht, glatt und glänzend. Die Zähne sind vollständig vorhanden, die Eckzähne sind abgeknipst.

Der äußere Gehörgang beider Ohren ist ca. 2,5 cm geöffnet. Die Haut ist dunkel pigmentiert, matt, trocken und unbehaart. In beiden Gehörgängen sind krümelige bis schmierige Auflagerungen vorhanden.

Der After ist ca. 0,5 cm weit geöffnet. Es tritt eine grünlich-braune, breiige Paste aus, die Schleimhaut ist graurosa, feucht, glatt und glänzend.

Die Scham ist teils dunkel pigmentiert, teils blaßrosa und geschlossen, der Spalt ist ca. 4 cm lang und senkrecht. Die Schleimhaut des Scheidenvorhofes ist blaßrosa, feucht, glatt und glänzend.

 

 

Innere Besichtigung

 

I. Zustand nach Eröffnung der Haut

 

Das Unterhautgewebe ist grauweiß, mäßig feucht und gleichmäßig, die maximale Dicke beträgt ca. 0,5 cm. Es ist gelbes Fett eingelagert. Im Bereich der Vorderbrust befindet sich ein weich-elastisches, weiß-speckiges Gebilde mit einem Durchmesser von ca. 2 cm, welches homogen im Anschnitt ist. Im Bereich der linken Achselhöhle befinden sich zwei knochenharte, gelblich-weiße, unregelmäßige Gebilde mit den Maßen ca. 1,5 x 1 x 0,4 cm und ca. 1 x 0,5 x 0,3 cm. An der rechten und linken Brustwand befindet sich jeweils ein weichelastisches, weiß-speckiges Gebilde mit einem Durchmesser von ca. 0,5 cm. An der rechten Leiste befindet sich ein hellbeiges, knochenhartes Gebilde mit einem Durchmesser von ca. 0,3 cm, welches im Anschnitt ein punktförmiges, rotes Zentrum aufweist.

 

Die Muskulatur ist symmetrisch ausgebildet, dunkelrot-braun, mäßig feucht und weich-elastisch. Auf der linken Körperseite befindet sich zwischen den Muskelschichten, direkt hinter dem Rippenbogen ein weich-elastisches, weiß-speckiges Gebilde mit einer Größe von ca. 2 x 1 x 0,8 cm.

 

Bei der Eröffnung beider Hüftgelenke sind die Oberschenkelkopfbänder noch erhalten und es tritt eine geringe Menge bernsteinfarbene, fadenziehende  Flüssigkeit aus. Der Knorpel beider Oberschenkelköpfe ist grau-beige und glatt, bis auf eine ca. 2 x 3 mm große Fläche beim rechten und zwei ca. 2 x 3 mm und ca. 1 x 1 mm große Flächen beim linken Oberschenkelkopf., die rauh sind. Zum Oberschenkelhals hin hat der Knorpel beider Oberschenkelköpfe eine Krempe. Der Knorpel beider Hüftgelenkspfannen ist grau-beige und glatt. Auf beiden Seiten umschließen die Hüftgelenkspfannen die Oberschenkelköpfe über die Äquatorialebene hinaus, aber nicht vollständig.

Bei der Eröffnung des rechten Kniegelenkes sind die Bänder intakt, weiß und derb und es tritt wenig rötlich-gelbliche, fadenziehende Flüssigkeit aus. Der Knorpel des Kniescheibengelenkes ist beige-rosa, glatt und glänzend und der Rollkamm ist aufgeworfen. Zwischen den Rollkämmen befindet sich eine hellere, unebene Fläche mit einem Durchmesser von ca. 0,5 cm.

Das linke Kniegelenk verhält sich entsprechend.

 

Die Knochen sind elfenbeinfarben, glatt und von einer dünnen Knochenhaut überzogen. Der Oberschenkelknochen splittert beim Aufbrechen.

 

Das Knochenmark füllt die Knochenmarkshöhle des Oberschenkelknochens vollständig aus, ist gallertartig bis flüssig, rotbraun und im Zentrum weiß-fettig.

 

Die Unterkieferlymphknoten sind auf beiden Seiten ca. 0,5 x 0,8 x 0,2 cm groß, die Konsistenz ist derb-elastisch, die Farbe hellbraun, im Anschnitt sind Mark und Rinde deutlich voneinander zu trennen, die Anschnittsfläche ist feucht.

Beide Achsellymphknoten sind ca. 1 x 1 x 0,5 cm groß und hellbraun. Der rechte ist derb-elastisch, im Anschitt sind Mark und Rinde deutlich voneinander zu trennen, die Anschnittsfläche ist feucht. Der linke ist weich-elastisch, im Anschnitt ist eine Differenzierung von Mark und Rinde nicht möglich, die Anschnittsfläche ist feucht.

Der linke Buglymphknoten ist ca. 2,5 x 1 x 0,5 cm groß, hellbraun, derb-elastisch, im Anschitt sind Mark und Rinde deutlich voneinander zu trennen, die Anschnittsfläche ist feucht. Der rechte Buglymphknoten ist ca. 3 x 1 x 0,3 cm groß und entspricht in Farbe, Konsistenz und Verhältnissen beim Anschnitt dem linken.

 

Das Blut ist dunkelrot bis rotschwarz. Es ist überwiegend flüssig, zum Teil finden sich vereinzelte gallertige Gefäßausgüsse.

 

 

II. Bauch- und Beckenhöhlen

 

Das Zwerchfell wölbt sich kuppelförmig bis zur 6.Rippe in den Brustraum vor, es ist straff und gespannt.

 

Nach der Eröffnung der Bauchhöhle sind im ersten Drittel der Bauchhöhle die Leber und Anteile des großen Netzes, der Milz und des Darmes sichtbar.

Im zweiten Drittel sind Milzanteile, Anteile des großen Netzes und Darmschlingen sichtbar.

Im letzten Drittel sind Anteile des großen Netzes, Darmschlingen und die Harnblase zu sehen.

 

Das Bauchfell ist milchig-durchscheinend, pergamentpapier-dünn, im Bereich der weißen Linie befindet sich eine ca. 10 x 1 cm große Fläche, die weiß grandet und faltig ist; die Falten sind schlecht verstreichbar.

 

Das große Netz bedeckt vollständig die Darmschlingen. Es ist durchscheinend, pergamentpapier-stark, von bis zu ca. 0,5 cm breiten, weiß-rosa Strängen durchzogen und ist aufspannbar.

 

Die zungenförmige Milz ist rotbraun, ca. 17 cm lang, an der dicksten Stelle ca. 8 cm und an der dünnsten ca. 2,5 cm breit und ca. 0,5 cm dick. Auf der Oberfläche befinden sich graue Punkte mit einem Durchmesser von ca. 1 mm. Die Milz wiegt 60 g (rel. Organgewicht: 0,33%), ihre Ränder sind scharf und die Konsistenz weich-elastisch. Die Kapsel ist gefältelt und im Bereich einer kugeligen Erhebung (Durchmesser von ca. 2 cm), die ca. 7 cm vom breiten Rand entfernt liegt, glatt. Eine weitere Erhebung befindet sich am breiten Rand der Milz und hat einen Durchmesser von ca. 0,5 cm. Im Anschnitt ist die Milz brombeerfarben, feucht, glänzend und mit vielen weißen Erhebungen durchsetzt. Beim Anschnitt der kugeligen Erhebung tritt eine pastöse, gallertartige, brombeerfarbene Masse aus.

 

Der Magen ist oberflächlich rosa bis rot und hat eine Größe von ca. 25 x 10 x 2 cm. Er ist stark gefüllt. Der Inhalt besteht aus einer gelblich-grauen, bröckeligen, mit Stücken durchsetzten Masse. Die Schleimhaut des Magens ist grau-rosa, mit grün-grauen Streifen durchsetzt, feucht, glatt und glänzend; sie ist in Falten gelegt, die manuell verstreichbar sind. Auf der Schleimhaut befindet sich ein rötlich bis gelblich-bräunlicher Schleim. Zum Magenausgang hin befinden sich mehrere bräunlich-beige, kreisförmige Erhebungen mit ca. 2 mm Durchmesser.

 

Der Zwölffingerdarm ist oberflächlich grau-rosa, hat einen Durchmesser von ca. 2 cm und eine starke Gefäßzeichnung auf der Oberfläche. Die Wand ist ca. 2 mm dick und es befindet sich kein Inhalt im Zwölffingerdarm. Die Schleimhaut ist beige-grau, feucht, glatt und glänzend und mit roten, zum Teil harten Längsstreifen durchzogen.

Der Leerdarm ist äußerlich rosa bis rosa-rot und hat einen Durchmesser von ca. 1 cm. Die Wand ist im Anfangsbereich bis zur halben Länge ca. 4 mm dick, im zweiten Abschnitt ca. 2 mm dick. Der Inhalt des Leerdarmes ist anfänglich hellgelb, im weiteren Verlauf gelber werdend bis hin zu braun, die Konsistenz des Inhaltes ist schleimig-pastös. Die Schleimhaut ist beige, feucht, glatt und glänzend und mit wenigen roten, zum Teil harten Längsstreifen durchzogen, die zum Hüftdarm hin in ihrer Anzahl abnehmen.

Der Hüftdarm ist äußerlich rosa bis rosa-rot und hat einen Durchmesser von ca. 1 cm. Die Wand ist ca. 2 mm dick. Der vorhandene Inhalt ist braun-gelblich mit roten Spuren und von schleimiger Konsistenz. Die Schleimhaut ist blaßrosa, feucht, glatt und glänzend; es sind punktförmige, rote Flecken zu sehen.

Der Blinddarm ist äußerlich grün-grau und hat eine Größe von ca. 6 x 3 x 2 cm. Der Inhalt ist grün-schwarz und von breiiger Konsistenz Die Schleimhaut ist gelb-rosa, feucht, glatt und glänzend.

Der Grimmdarm ist äußerlich beige-rosa und hat einen Durchmesser von ca. 2 cm. Der Inhalt ist gelb-braun und von breiiger Konsistenz. Die Schleimhaut ist grau-rosa, feucht, glatt und glänzend und in manuell verstreichbare Falten gelegt.

Der Enddarm ist äußerlich beige-rosa und hat einen Durchmesser von ca. 2,5 cm. Der Inhalt ist grün-schwarz und pastös. Die Schleimhaut ist beige-rosa, feucht, glatt und glänzend und in manuell verstreichbare Längsfalten gelegt.

 

Der dünndarmseitige Schenkel der Bauchspeicheldrüse ist ca. 18 cm, der magenseitige Schenkel ca. 16 cm lang. Beide Schenkel sind ca. 1,5 cm breit und ca. 0,3 cm dick. Die Bauchspeicheldrüse ist braun-rot, feingelappt, im Anschnitt feucht, ihre Oberfläche ist glatt und glänzend.

 

Die Leber wiegt 585 g (rel. Organgewicht: 3,25%). Die Kapsel ist runzelig, glänzend und durchscheinend. Die Farbe ist dunkelbraun-rot und zu den Spitzen der Lappen hin dunkler werdend; es sind dunkle Punkte auf hellem Untergrund zu sehen. Die dunkelbraun-rote Farbe ist zum Teil fleckförmig heller. Auf der Oberfläche sind vereinzelt auftretende Bläschen mit Durchmessern bis zu ca. 0,5 cm sowie vereinzelte Dellen zu erkennen. Die Ränder der Leber sind scharf. An der Schnittfläche tritt brombeerfarbene, wässrige Flüssigkeit aus. Die Konsistenz ist fest, an einigen Stellen brüchig.

 

Die Gallenblase ist olivgrün und hat eine Größe von ca. 7 x 4 x 3 cm. In der Gallenblase befindet sich eine olivgrüne Flüssigkeit, die Schleimhaut ist feucht, samtig und glänzend. Die Gallengänge sind durchgängig.

 

Beide Nieren sind bohnenförmig. Die rechte Niere wiegt 68 g (rel. Organgewicht: 0,38%) und hat eine Größe von ca. 8 x 3 x 2 cm. Die linke Niere wiegt 74 g (rel. Organgewicht: 0,41%) und hat eine Größe von ca. 7 x 4 x 2,5 cm. Die Kapsel beider Nieren ist durchscheinend und nur mit starkem Substanzverlust ablösbar. Die Farbe der Nieren ist grau-rot-braun. Die Oberfläche beider Nieren ist an beiden Polen aufgerauht, weiterhin befinden sich auf ihrer Oberfläche mehrere feste, beige-rötliche Erhebungen, die in ihrem Zentrum schwarz gefärbt sind, wobei sich die größte Erhebung (Durchmesser von ca. 1,5 cm) am hinteren Pol der rechten Niere befindet. Diese beige-rötliche Farbe zieht von der Oberfläche bis tief in die Rinde und zum Teil auch weiter bis ins Mark. Der Bereich der größten Erhebung am hinteren Pol der rechten Niere setzt sich im Inneren der Niere als dreieckiger, schwarz gerandeter, heller Bezirk bis zum Nierenbecken fort.

Nach dem Anschnitt beider Nieren sind Mark und Rinde gut zu unterscheiden und liegen in einem Verhältnis von 1 : 2 vor. Die Farbe der Rinde ist außen dunkelrot-braun, innen hellrot-braun und es ist eine radiäre, hellgraue Streifung zu erkennen. Das Nierenmark beider Nieren ist außen dunkelrot-braun, innen hellrot-braun bis hellrot und es sind weiße, radiäre Bezirke im inneren Mark sichtbar. Die Schleimhaut beider Nierenbecken ist beige-gelblich, feucht, glatt und glänzend.

 

Die Harnblase ist ca. 4 x 1 x 1 cm groß, in Falten gelegt, derb, hat eine Wanddicke von ca. 2-3 mm und ist nicht gefüllt. Die Schleimhaut ist blaßrosa bis rosa, feucht, glatt und glänzend und von rosaroten Flecken mit Durchmessern von bis zu ca. 2 mm durchsetzt. Sie ist in manuell verstreichbare Falten gelegt.

 

Die rechte Nebenniere ist stiefelförmig, ca. 2,5 cm lang, am Schaft ca. 0,5 cm, am Absatz ca. 1 cm breit und ca. 2-3 mm dick. Die linke Nebenniere ist länglich oval, ca. 2,5 cm lang, ca. 1 cm breit und ca. 2-3 mm dick. Beide Nebennieren sind beige-bräunlich, weich-elastisch und feucht im Anschnitt. Mark und Rinde sind deutlich zu trennen, wobei die Rinde beige und das Mark braun-grau ist.

 

 

III. Brusthöhle

 

Die inneren Organe füllen zu etwa 70% die Brusthöhle aus.

 

Das Brustfell ist durchscheinend, glänzend, hellgrau-rosa und feucht.

 

Das Herz ist im Herzbeutel verschieblich Der Herzbeutel ist milchig bis durchscheinend, glatt, feucht, glänzend und mit vielen rosa-grauen  Fetteinlagerungen. Beim Eröffnen des Herzbeutels treten ca. 5 ml einer wässrig-roten Flüssigkeit aus.

 

Das Herz wiegt 155 g (rel. Organgewicht: 0,86%), die Form ist spitzkegelig bis kugelrund und die Herzspitze wird nur von der linken Kammer gebildet. Das Herz ist äußerlich rot-grau-braun, es sind rote Streifen zu erkennen. Das Verhältnis von rechter Herzkammerwand zu Kammerscheidewand zu linker Herzkammerwand beträgt 1 : 3 : 2. Die rechte Herzkammer ist im Durchmesser ca. 3 cm, die linke ca. 2 cm geöffnet, die rechte Kammer ist mit einer ca. 5 x 2 x 2 cm großen, weißlich-speckigen Masse gefüllt, die linke Kammer enthält eine gallertige, brombeerfarbene Masse. Die Herzmuskulatur ist grau-braun und von zahlreichen hellbeigen, derb-elastischen, im Durchmesser ca. 3 mm großen Gebilden durchsetzt. Die Taschenklappen sind sichelförmig, seidenpapierstark, rosa, feucht, glatt und glänzend und frei aufspannbar. Die zweizipflige Segelklappe und der scheidewandständige Teil der dreizipfligen Segelklappe sind ca. 1 mm dick, an den Rändern knotig aufgeworfen, nicht durchscheinend, feucht, glatt und glänzend. Die anderen Teile der dreizipfligen Segelklappe sind seidenpapierstark, rosa, feucht, glatt und glänzend und aufspannbar. Die Papillarmuskeln sind kräftig ausgebildet und fein mit der Kammerwand verspannt.

 

Die Lunge ist nur wenig zusammengefallen, ihre Oberfläche ist uneben. Der rechte Lungenlappen ist hellrot mit brombeerfarbenen Punkten, die Durchmesser bis ca. 1,5 cm erreichen. Seine Konsistenz ist weich, es sind viele kugelförmige, feste Gebilde zu fühlen. Der Spitzenlappen der linken Lunge ist an seiner Spitze hellrot, sonst brombeerfarben. Seine Konsistenz ist weich, auch hier sind viele kugelförmige, feste Gebilde zu fühlen. Der Zwerchfellslappen der linken Lunge ist im hinteren Teil brombeerfarben, vorne rot-braun, am Ansatz befindet sich ein im Durchmesser ca. 3 cm großer, sehr fester, runder, heller Bezirk. Die Konsistenz des Zwerchfellslappens der linken Lunge ist fest. Die Lungen sind im Anschnitt feucht und uneben. Die Anschnittsfläche der rechten Lunge ist hellrot mit brombeerfarbenen Flecken und von vielen kugelförmigen, festen Gebilden durchsetzt; bei Druck auf die Anschnittsfläche tritt eine schaumige, rosa Flüssigkeit aus. Die Anschnittsfläche der linken Lunge ist im festen Bezirk feucht, uneben und es tritt bei Druck eine dunkelrote Flüssigkeit aus; in der Tiefe dieses Bezirkes befindet sich ein ca. 2,5 cm langer Hohlraum mit einem Durchmesser von ca. 1 cm. 

 

 

IV. Maul- und Rachenhöhle, Halsorgane

 

Die Zunge ist ca. 15 cm lang, ca. 5 cm breit und ca. 3 cm dick und ist zungenförmig geformt. Ihre Oberfläche ist rauh, die Konsistenz weich-elastisch und die Farbe grau-rot.

 

Die Rachenmandeln sind ca. 3 x 0,5 x 0,5 cm groß, von Schleim bedeckt, fein knotig und schauen nur an einem Ende aus ihren Taschen.

 

Die Speiseröhre hat einen Durchmesser von ca. 2 cm und ist leer. Die Schleimhaut ist grau-rosa, feucht, glatt und glänzend.

 

Der Kehlkopf ist symmetrisch, der Kehldeckel ist am Rand aufgeworfen, sehr fest, ca. 2 mm dick, hellbeige mit haarfeiner, hellroter Gefäßzeichnung und von einem fadenziehenden Schleim bedeckt.   

 

Die Schleimhaut der Luftröhre und der Luftröhrenäste ist blaßrosa-beige, feucht, glatt und glänzend. Beide Luftröhrenäste sind mit einem schleimigen, hellroten Schaum gefüllt.

 

 

V. Schädelhöhle, Rückenmarkskanal

 

Die harte Hirnhaut liegt den Schädelknochen fest auf, die weiche bedeckt das Gehirn. Die Gehirnhäute sind von hellgrauer Farbe, glänzend und durchscheinend. 

 

Das Gehirn ist symmetrisch, auf der Oberfläche sind deutlich hellrote, fein verästelte Striche zu erkennen. Beim Anschnitt ist die graue von der weißen Substanz deutlich zu unterscheiden. Auch graue und weiße Substanz des Kleinhirns sind gleichmäßig verteilt. Die Konsistenz des Gehirns ist breiig bis matschig, die Hirnkammern sind spaltweit geöffnet. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

C. Pathologisch-anatomische Diagnosen

 

I. Allgemeindiagnosen

 

Kachexia

Metastasis

 

II. Organdiagnosen

 

01.) Carcinomatosa pneumonia chronica diffusa

02.) Chronisch generalisierte metastatisch-herdförmige Herzmuskelentzündung

03.) Dermatofibrosa nodulosa chronica generalisata

04.) Hämangioma lienalis chronica circumscripta

05.) Chronisches Lungenödem

06.) Bronchopneumonia catarrhalis chronica generalisata

07.) Dilatatio cordis ventriculi dexter et sinister acuta diffusa

08.) Myodegeneratio cordis chronica generalisata

09.) Endocarditis valvularis bicuspidalis chronica localisata

10.) Endocarditis valvularis tricuspidalis cuspis septalis chronica

11.) Chronisch diffuse interstitielle Nephritis

12.) Keilförmige Infarkte der Niere

13.) Peripherolobuläre Leberzelldegeneration

14.) Chronische Stauungsleber

15.) Enteritis catarrhalis acuta diffusa

16.) Jejunitis hypertrophica chronica localisata

17.) Splenopathia siderofibrosa chronica diffusa

18.) Cystitis follicularis chronica diffusa

19.) Lymphadenitis lymphonodi axillaris sinister simplex acuta

20.) Chondronecrosis capitis ossis femoris chronica circumscripta

21.) Atrophia serosa medullae ossis femoris chronica 

 

 

III. Gesamtdiagnose

 

Morphologisch

 

Dermatofibrose mit Lungenkarzinomatose und metastatisch-herdförmiger Herzmuskel-entzündung

 

Ätiologisch

 

Mitralendokarditis mit chronischem Lungenödem, chronischer Stauungsleber und Niereninfarkte

 

D. Differentialdiagnosen

 

Milzhämangiome                      - Milzhämatome

Lungenkarzinome                     - Lungengranulome

Dermatofibrose                        - Lipome

                                               - Granulome

Lymphadenitis              - sekundäre Lymphknotengeschwulst

E. Postmortale Veränderungen

 

Bei den Herzkammerinhalten handelt es sich um postmortale Blutagglutinate. Ansonsten sind keine postmortalen Veränderungen am Tierkörper zu erkennen.

 

 

F. Weiterführende Untersuchungen

 

Zur genaueren Differenzierung der multiplen Neoplasien sollte eine histologische Untersuchung von jeweils einem Gebilde aus der Unterhaut, aus der Lunge, aus dem Herzen und aus der Milz vorgenommen werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

X

Matr.-Nr.: X

 

X

Matr.-Nr.:

 

 

                                                                                                                      X, X.X.99

 

 

Gutachten

 

Bei den Tumoren in der Lunge ist anzunehmen, daß es sich um ein primäres Lungenkarzinom handelt. Ein Sekundärtumor ist auszuschließen, da in diesem Fall bösartige Tumore entweder in der Haut oder in der Mammaleiste vorhanden sein müßten oder zumindest einmal dort gewesen sein müßten (es wäre durchaus möglich, daß diese entfernt wurden). Derartige Tumoren metastasieren erst über die Lymphbahn, woraus tumoröse Lymphknotenveränderungen resultieren; derartige Veränderungen lagen nicht vor.

Die Malignität des Tumors ist dadurch zu begründen, daß dieser auf hämatogenem Weg in Herz und Nieren metastasiert hat, außerdem befand sich im linken Zwerchfellslappen eine Tumornekrose, ein sogenannter Krebsnabel, der durch sehr schnelles Tumorwachstum verursacht wird; zu schnelles Tumorwachstum ist ein Zeichen für die Malignität einer Geschwulst.

Die Klappenfibrose am Herzen führt zur Klappeninsuffizienz, woraus zunächst eine Hyperthrophie resultiert. Beim Erreichen der kritischen Schichtdicke kommt es dann zur Degeneration und schließlich zur Dilatation. In diesem Falle wird diese Entwicklung noch begünstigt durch die Metastasen im Herzmuskel und die Myokarditis.

Die Myokarditis sowie die Enteritis, Bronchopneumonie, interstitielle Nephritis und Cystitis sind Folge bakterieller oder viraler Infektionen, die durch die mangelnde Lungenfunktion und die daraus resultierende Hypoxämie, die zu weitreichenden Degenerationen in verschiednenen Geweben des Organismus (z.B. in der Leber) führte, sowie durch den kardial bedingten Lungenstau begünstigt wurden.

Die Niereninfarkte waren embolisch-thrombotischer Natur. Aufgrund der starken Durchblutung der Nieren wurden Tumoremboli in die Nieren eingeschwemmt, diese setzen sich in Endarterien fest und führten zur Ausbildung der ischämischen Infarkte.

Durch die allgemeinen Geschwulstfolgen sowie die Enteritis kam es zur Abmagerung, in deren Verlauf ein weitgehender Schwund des Fettes der Zellen des Fettmarks sowie dessen Ersatz durch seröse Flüssigkeit zustande gekommen ist (gallertige Atrophie).

 

Bei den zahlreichen Erkrankungen ist anzunehmen, daß die Bronchopneumonie die Todesursache gewesen wäre, wenn das Tier nicht euthanasiert worden wäre.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

C. Pathologisch-anatomische Diagnosen

 

I. Allgemeindiagnosen

 

Kachexia

Metastasis

 

II. Organdiagnosen

 

01.) Bronchopneumonia catarrhalis chronica generalisata

02.) Chronisches Lungenödem

03.) Dilatatio cordis ventriculi dexter et sinster acuta diffusa

04.) Myodegeneratio cordis chronica generalisata

05.) Endocarditis valvularis bicuspidalis chronica localisata

06.) Endocarditis cuspis septalis valvularis tricuspidalis chronica

07.) Carcinomatosa pneumonia chronica diffusa

08.) Chronisch generalisierte metastatisch-herdförmige Herzmuskelentzündung

09.) Dermatofibrosa nodulosa chronica generalisata

10.) Peripherolobuläre Leberzelldegeneration

11.) Chronische Stauungsleber

12.) Chronisch diffuse interstitielle Nephritis

13.) Keilförmige Infarkte der Niere

14.) Enteritis catarrhalis acuta diffusa

15.) Jejunitis hypertrophica chronica localisata

16.) Cystitis follicularis chronica diffusa

17.) Chondronecrosis capitis ossis femoris chronica circumscripta

18.) Atrophia serosa medullae ossis femoris chronica

19.) Lymphadenitis lymphonodi axillaris sinister simplex acuta

20.) Lienopathia siderofibrosa chronica diffusa

21.) Hämatoma lienalis acuta circumscripta

 

III. Gesamtdiagnose

 

 Morphologisch

 

Dermatofibrose mit Lungenkarzinomatose und metastatisch-herdförmiger Herzmuskel-entzündung

 

Ätiologisch

 

Mitralendokarditis mit chronischem Lungenödem, chronischer Stauungsleber und Niereninfarkte

 

D. Differentialdiagnosen

 

Milzhämatom                           - Milzhämangiom

Lungenkarzinome                     - Lungengranulome

Dermatofibrose                        - Lipome

                                               - Granulome

Lymphadenitis              - sekundäre Lymphknotengeschwulst

E. Postmortale Veränderungen

 

Bei den Herzkammerinhalten handelt es sich um postmortale Blutagglutinate. Ansonsten sind keine postmortalen Veränderungen am Tierkörper zu erkennen.

 

 

F. Weiterführende Untersuchungen

 

Zur genaueren Differenzierung der multiplen Neoplasien sollte eine histologische Untersuchung von jeweils einem Gebilde aus der Unterhaut, aus der Lunge und aus dem Herzen vorgenommen werden.

 

 

G. Gutachten

 

Das hohe Alter des Tieres führte zur allgemeinen Abwehrschwäche und begünstigte somit bakterielle Infektionen (z.B. durch Streptokokken oder E. coli). Im Rahmen dessen kam es zur Entstehung der Mitralklappenendokarditis, woraus dann eine Mitralstenose resultierte. Diese führte am Herzen zunächst zur Herzmuskeldegeneration, dann zur Dilatation. Kardial bedingt entstand ein chronisches Lungenödem, durch weiteren Rückstau die Stauungsleber. Der Stau in der Leber führte zur Leberzelldegeneration. Auch die Niereninfarkte sind Folgen der Endokarditis valvularis, da dadurch entstandene Emboli und Thromben insbesondere in den Endarterien der stark durchbluteten Nieren sich festsetzen, und so zur ischämischen Nekrose führen.

Auch die interstitielle Nephritis, Cystitis, Enteritis sowie die Bronchopneumonie sind auf eine geschwächte Immunabwehr zurückzuführen.

Aufgrund der Multiplizität der Geschwülste ist anzunehmen, daß es sich hierbei um maligne Tumore handelt. Histologisch müßte abgeklärt werden, ob es sich bei den Dermatofibromen oder den Lungenkarzinomen um die Primärgeschwülste handelt. Da beim Haustier Primärgeschwülste in der Lunge nur selten vorkommen, ist die Wahrscheinlichkeit, daß es sich bei den Gebilden in der Unterhaut um die Primärgeschwülste handelt, größer. Durch hämatogene Verschleppung gelangten abgelöste Geschwulstzellen in den rechten Vorhof sowie auch in die rechte Herzkammer und von dort aus in die Lunge, wo sie an- und weiterwuchsen. Diese Tochtergeschwülste gelangten durch invasives Wachstum in die Lungenvenen und von dort aus in das linke Herz (metastatisch-herdförmige Herzmuskelentzündung).

Die allgemeine Schwächung des Organismus sowie die Enteritis bedingte den schlechten Ernährungszustand des Tieres, wodurch die gallertige Atrophie des Knochenmarks zu erklären ist, da in diesem Fall die Zellen des Fettmarks durch seröse Flüssigkeit ersetzt werden.

Ebenso erklären sich die Veränderung am Gelenkknorpel, da auch diese auf eine schlechte Nährstoffversorgung des Knorpels zurückzuführen sind.

 

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