Schwein-07 - 1.Funikulitis 2.Räude 3.Polyarthritis 4.Pneumonie

Schweinebericht

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

KRANKHEITSBERICHT

 

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I. SIGNALEMENT

 

Identifikation des Tieres und des Eigentümers: Eigentümer unbekannter Großbetrieb,

a)   angeborene Kennzeichen: keine

b)  erworbene Kennzeichen: kupierter Schwanz: 10cm vom Körper abgesetzt, Ohrmarken: rechtes Ohr: gelbe Plastikmarke x, linkes Ohr: rosa Plastikmarke x

c)   Alters - und Nutzungsgruppe: Mastschwein, Alter ca. drei Monate (geschätzt aufgrund des Gewichtes), Rasse: Fleischhybrid; Typ deutsches Landrasse, Geschlecht: männlich, Gewicht: 10 kg;

 

 

 

II. ANAMESE

 

 

Das Ferkel wurde am 23.10.1997 als Saugferkel eingeliefert. Es hatte ein Gewicht von 2 Kg, das Verhalten war munter. Auf Grund der geschwollenen Ellenbogengelenke, sowie der Sprunggelenke, der Lahmheit, dem gekrümmten Rücken, der Diarrhoe, und der beiden kirschkerngroßen Umfangsvermehrungen in der Regio scrotalis kam das Ferkel in die Klinik. Die akuten Prozesse waren die Umfangsvermehrungen in den Schenkelgegenden. Als Information lag noch vor, daß das Ferkel vor kurzer Zeit kastriert wurde. Laut Untersuchungsprotokoll betrug die Atmung 60 Züge pro Minute, der Puls lag bei 160 Kontraktionen pro Minute und die Temp. betrug 38,2 (C. Der Kot war breiig, das Verhalten war munter. Die Fieberkurve verlief bis zum 7.11 steigend bis auf 40,6°C, bis zum 4.12 lag die Temperatur immer im Bereich zwischen 39,1 und 40,2°C. Am 4.12 trat nun noch Juckreiz hinzu. Am 9.12 liegt die Temp. wieder bei 39,1°C, der Kot ist von physiologischer Konsistenz.

Fütterung: Schweinemischfutter ad libitum;

Umwelt (Stall, Auslauf): unbekannt;

Klinikstall: alleine in einer mit Stroh eingestreute Mastboxen

Grund der Einstellung: der akute Prozeß der Umfangsvermehrung in der Regio scrotalis

Aufnahmebefund der Klinik: Verdacht auf Funikulitis, Polyarthritis, Pneumonie,

bisherige Behandlung: Durchfallsuspension mit dem Wirkstoff Neomycin und Baytril(mit dem Wirkstoff Enrofloxacin.

 

III. STATUS PRÄSENS

 

1. Adspektion:

 

Das Tier ist aufmerksam und nimmt regen Anteil an der Umgebung, scheuert sich jedoch in Intervallen an den Wänden. Durch Kratzen auf dem Rücken kann dieses Scheuern unterbrochen werden. Das Tier zeigt dabei ein gewisses Wohlbehagen. Der Nährzustand ist dem geschätzten Alter des Tieres angemessen. Die Haltung des Kopfes, die Stellung der Gliedmaßen und die Winkelung der Gliedmaßengelenke ist korrekt. Der Rumpf und die Extremitäten sind von zweipfennigstückgroßen dunklen Flecken übersäht. Im Bereich der, in der Inguinalgegend liegenden Kastrationsnarben, befindet sich einen hühnereigroße Umfangsvermehrung. Die Sprunggelenke sind vermehrt dick.

 

Kopf:

 

 Der Kopf ist im Verhältnis zum Rumpf gut proportioniert. Die Rüsselscheibe ist blaßrosa. An der Maulspalte sind keine Veränderungen feststellbar. Die Maulschleimhaut ist leicht rosa, feucht, glatt und glänzend. Übermäßiger Speichelfluß ist nicht erkennbar. Die Umgebung der Augen ist trocken und schwärzlich umrandet. In den  Ohrmuscheln und den der Adspektion zugänglichen äußeren  Gehörgängen finden sich wenige dunkle Auflagerungen, die ohne Substanzverlust entfernbar sind. Die Haut unter diesen Auflagerungen ist unauffällig.

 

Haarkleid und Haut:

 

Das Haarkleid ist struppig, die Farbe des Haarkleides ist einheitlich hellbeige. Auf der Haut im Bereich des Rückens und der Flanken imponieren erhabene Schwellungen von etwa Zweipfennigstückgröße. Juckreiz ist auf dem gesamten Rücken auslösbar. Die übrige Haut ist zusammenhängend, frei von angeborenen oder erworbenen besonderen Kennzeichen (Narben etc.), und von blaßrosaner Farbe. Eine Umfangsvermehrung (von Hühnereigröße) bestehen im Bereich der Kastrationsnarben und die Sprunggelenke (die Ellenbogengelenke nicht mehr) sind vermehrt dick.

 

Brust und Bauch:

 

Brust und Bauch sind teilweise schwärzlich verfärbt.

 

Männliche Geschlechtsorgane:

 

Der Penis ist unauffällig, die Hoden wurden entfernt.

 

Aftergegend:

 

Der After ist geschlossen und sauber. Der Schwanz ist 10cm vom Körper abgesetzt, diese Stelle ist haarlos vernarbt.

 

Gliedmaßen:

 

Das Ferkel steht nach dem Auftreiben zügig auf, belastet im Stand alle vier Gliedmaßen gleichmäßig und zeigt im Lauf keine Lahmheit mehr. Die Stellung der Gliedmaßen und ihr Verhältnis zum Rumpf sowie die Stellung der einzelnen Gelenke zueinander ist als korrekt zu bezeichnen. Im Bereich der Klauen gibt es keine Veränderungen. Die Artt. cubitii sind verdickt.

 

Die Futter - und Flüssigkeitsaufnahme sowie der Kot - und Harnabsatz entspricht dem eines Tieres dieser Gewichtsklasse.

 

Atmung:

 

Das Ferkel atmet 30 mal pro Minute ein und aus, der Atmungstyp ist costoabdominal. Die Atmung ist von gleichbleibendem Rhythmus und mittlerer Tiefe.

 

2. Auskultation:

 

Herz:

Das Herz schlägt mit einer Frequenz von 100 Schlägen pro Minute (Pulsus cordis) in regelmäßigem Rhythmus. Die Herztöne sind von mittlerer Qualität und ohne Nebengeräusche.

 

Lunge:

Geringfügige bronchovesikuläre Atemgeräusche sind beiderseits hörbar

 

3. Atmung: 30 Atemzüge pro Minute;

 

Temperatur: Die rektal gemessene Körperinnentemperatur beträgt 40°Celsius

 

Puls:

Der am Herzen auskultierte Puls (Pulsus cordis) ergibt eine Frequenz von 100 Schlägen pro Minute. Er ist deutlich hörbar, von guter Qualität, gut abgesetzt und regelmäßigem Rhythmus.

 

 

4. Palpation:

 

Brust:

Der Herzstoß ist links neben dem Sternum deutlich fühlbar und die Perkussion ergibt weder abweichende noch schmerzhafte Befunde. Husten ist nicht auslösbar.

 

Bauch:

Der Bauch erscheint bei der Palpation nicht schmerzhaft und nicht vermehrt warm. Die Bauchdeckenspannung ist mäßig.

 

Geschlechtsorgane:

Eine Umfangsvermehrungen in der Regio scrotalis von Hühnereigröße, derb-elastischer Konsistenz, gerötet, schmerzhaft und von vermehrter Temperatur ist tastbar. Die Kastrationsnarben sind darin fühlbar.

 

Klauen, Knochen der Gliedmaßen sind unauffällig.

 

Gelenke:

Die Sprunggelenke zeigen eine Umfangsvermehrungen und sind vermehrt warm.

 

Haut:

-     Elastizität: mäßig.

-     Sensibilität: Juckreiz ist auf dem Rücken auslösbar, eine mit einem Kugelschreiber ausgeführte Sensibilitätsprobe zeigt keinen auffälligen Befund.

 

Prüfung des ZNS: entfällt.

 

5. Spezielle Untersuchungen am Tier: entfällt.

 

6. Spezielle Untersuchung von Proben:

Es wurde mit einem scharfen Löffel eine Hautgeschabselprobe aus der Peripherie einer Hautveränderung des Rückens genommen. Geschabt wurde bis auf das Stratum germinativum und tiefer, bis eine geringe Blutung auftrat. Die Ergebnisse liegen noch nicht vor.

 

7. Sektion, Probeschlachtung: entfällt.

 

IV. ZUSAMMENFASSUNG KRANKHAFTER BEFUNDE

 

Bei ansonsten gutem Allgemeinbefinden des Ferkels fallen die Umfangsvermehrungen der Kastrationsnarben, der Sprunggelenke die wenig erhabenen linsen- bis zweipfennigstückgroßen rötlichen Hautveränderungen sowie die Atemgeräusche auf. Diese sind nach Anstrengung vermehrt, sowie fällt auch auf, daß das Ferkel unphysiologisch vermehrt nach Anstrengung atmet. Lokalisation der Hautveränderungen hauptsächlich auf dem Rücken (mit Schwerpunkt im abdominal / lumbalen Bereich) und in der Leistengegend. Sie sind gut umschrieben und konfluieren nicht. Juckreiz ist auslösbar, auch scheuert sich das Tier in unregelmäßigen Abständen.

 

 

V. DIAGNOSE

 

1.     Funikulitis:

Nach einer Kastration können sich der Proc. vaginalis sowie der Samenstrang entzünden, welche dann an Umfang zunehmen und die unten genannten Differentialdiagnosen vortäuschen. Erreger sind unter anderem Staphylokokken, Streptokokken oder Corynebakterium pyogenes. Die Veränderungen können in einem knotenartigem Granulom oder in einem Abszeß bestehen. Die Kastrationsnarbe schließt sich und darunter bildet sich ein Konglomerat aus Bindegewebe und Entzündungszellen als Vorstufe eines Abszesses. Die Erreger kommen entweder aus dem Körper, wenn schon eine Infektion besteht, oder entstammen der Umgebung. Bei diesem Ferkel bestand wahrscheinlich schon vor der Funikulitis eine Polyarthritis und / oder eine Pneumonie. Die Erreger sind dann durch die Streßsituation der Kastration und des verminderten Abwehrverhaltens des Organismusses gewandert und erreichten die offenen Wunde, wo sie dann eine weitere Infektion auslösten.

 

2.     Reude

Die Sarcoptesmilbe hat stumpfe Mundwerkzeuge und lange, ungegliederte Haftscheiben. Die vorderen Beinpaare überragen den Körper, die hinteren liegen innerhalb der Körperoberfläche. Diese Charakteristika ermöglichen es, sie von der Chorioptes- sowie der Psoroptesmilbe, die beide beim Schwein keine Rolle spielen, zu unterscheiden.

Die Weibchen bohren sich, mittels proteolytischer Enzyme, Gänge bis zum Stratum germinativum, in die Haut ihrer Wirte und legen dort ihre Eier ab. Dort liegen auch die nach vier bis fünf Tagen schlüpfenden sechsbeinigen Larven sowie die nach Häutung entstandenen Nymphen I. Die nach weiterer Häutung schlüpfenden Nymphen II kopulieren auf der Hautoberfläche mit den Männchen und nach erneuter Häutung bohren sich die befruchteten adulten Weibchen wieder in die Haut. Die Entwicklung dauert bei den weiblichen Exemplaren 21 Tage. Sie werden maximal 0,5 mm lang. Die Männchen leben mehr auf der Hautoberfläche. Die Entwicklung dauert bei ihnen 14 Tage. Sie werden nur 0,25 mm lang.

Verbreitung

Die Sarcoptesreude tritt weltweit und bei vielen Tierarten auf, neben dem Schwein z. B. beim Pferd (anzeigepflichtig !), Rind, Schaf, Ziege und Gams.

Infektionsweg

Die Übertragung geschieht von Tier zu Tier durch Körperkontakt. Die Milbe entfernt sich nicht weit von ihrem Wirtstier und ist ohne dieses nur ca. zwei Wochen lebensfähig. Ihre Prädilektionsstellen sind kurz - oder wenig behaarte Stellen wie z. B. die Regionen um Augen und in Ohren sowie die Inguinalgegend.

Symptome der Erkrankung

Der Wirt reagiert auf den mechanischen Reiz am Stratum germinativum mit verstärkter Neubildung der Haut: Hyperkeratose. Es kommt zur Ausbildung von Papeln und Krusten. Die Hautveränderungen können konfluieren, großflächige Borken - und Schwielenbildungen sind die Folge. Der Juckreiz soll erst zwei bis drei Wochen nach der Erstinfektion auftreten und auf einer allergischen Reaktion beruhen.

Saisonaler Einfluß

Da die Milben empfindlich auf UV - Licht reagieren, tritt Reude hauptsächlich bei Stalltieren und vermehrt im Winter auf.

Verlauf

Im allgemeinen entsteht beim älteren Schwein ein einer Immunität gleichzusetzender Gleichgewichtszustand zwischen Körperabwehr und Sarcoptesbefall. Die Sarcoptesreude kommt in vielen Schweinebeständen latent vor. In Streßsituationen, bei Immunschwäche oder Fütterungsfehlern kommt es zu einer Begünstigung der klinischen Manifestation der Reude (Faktorenkrankheit), bei gutem Stallklima, Streßarmut und gutem Futter bricht sie nicht aus. Durch die geschädigten Hautstellen werden Sekundärinfektionen begünstigt. Nachweis

Aufgrund der charakteristischen Hautveränderungen an bevorzugten Stellen kann die tiefe Probenendnahme mit einem scharfen Löffel mit folgender Mazeration in KaOH und mikroskopischem Nachweis oft unterbleiben.

 

3.     Polyarthritis

Die Ellenbogengelenke sind wieder von normalem Umfang, nachdem sie im Aufenthalt in der Klinik abgeschwollen sind, die Sprunggelenke sind noch vermehrt dick. Eine Diagnose der Erreger währe durch eine Punktion möglich, ist aber aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht ratsam. Die Entzündung der Gelenke könnte aber der Grund für die oben beschriebene Funikulitis sein. Die schon vorhandenen Erreger haben sich dann nurnoch ausgebreitet bzw. sind gewandert. Die Behandlung währe mit systhemisch verabreichten Antibiotika denkbar, welche über das Futter verabreicht werden könnten. Dies würde aber eine Wartezeit bis zur Schlachtung nach sich ziehen.

 

4.     Pneumonie

      Es besteht eine leicht Entzündung der Lungen, die aber von geringer Bedeutung für den akuten Prozeß ist. Es ist nur denkbar, daß diese Lungenentzündung das ausschlaggebende Moment für die Funikulitis war.

 

Diskussion

 

ad 1: Die Funikulitis heilt am besten von alleine ab. Der Abszeß reift mit der Zeit und bricht nach sieben bis zehn Tagen auf. Ein Einbruch in die Körperöffnungen ist nicht zu befürchten, da die Körperhöhlen durch straffes Bindegewebe gut geschützt sind. Das Ferkel sollte in einer sauberen Bucht alleine gehalten werden, damit die anderen Ferkel nicht an der Wunde lecken können. Gegebenenfalls kann die Reifung des Abszesses durch hyperämisierende Salben vorangetrieben werden. Systhemische Gabe von Antibiotika ist von geringer Wirkung, da das Infektionsgeschehen durch eine Abszesskapsel gut geschützt ist. Lokale Antibiotika Gabe hingegen kann das Heilungsgeschehen ebenso unterstützen, wie die Desinfektion der betroffenen Stellen.

 

ad 2:Die in diesem Fall schon abklingende Reude ist mit Ivomecâ (Wirkstoff: Ivermectin) gut zu therapieren. Nicht vergessen oder unterlassen werden darf die Reinigung bzw. Desinfektion der Stallungen mit Kontaktinsektiziden (z. B. CBM 8 bzw. Ins 15 oder Permethrin 25). Zu beachten ist, daß alle Kontakttiere (Eber, Zukauf) potentielle Vektoren sind und mitbehandelt werden müssen, um den Erfolg der Behandlung nicht zu gefährden. Während der Behandlung ist Weidegang der Tiere trotz günstiger Wirkung der UV - Strahlung wegen der Gefahr des Reinfektes nicht zu empfehlen. Sauen sind zu behandeln, bevor sie in den Abferkelstall verlegt werden.

 

ad 3:Die Polyarthritis kann erst behandelt werden, nachdem die akuten Prozesse abgeheilt sind. Hier währen Fütterungsantibiotika zu empfehlen, nachdem die Wirtschaftlichkeit abgeklärt wurde. Ein Ferkel mit diesen Erkrankungen hat nicht die geforderten Tageszunahmen von 500 Gramm pro Tag und wird sie auch nicht erreichen. Antibiotikagabe verursacht weiterhin eine Wartezeit für eßbares Gewebe.

 

ad 4:Auch die Pneumonie kann, nach Abklingen der anderen Erkrankungen, über Fütterungsantibiotika behandelt werden, es sind aber auch hier die gleichen Bedenken wie bei Punkt drei zu beachten.

 

Differentialdiagnose:

 

ad 1: Zwitter, Kryptorchide, chronische Orchitis sowie der Tatbestand, daß nur ein Hoden entfernt wurde, sind anhand der palpatorischen Befunde abzugrenzen.

 

ad 2:Demodikose, Dermatomykosen (Trichophyton, Microsporum), Pityriasis rosea, Rotlauf, Verbrennungen, Verätzungen, Parakeratose, Sonnenbrand, Staphylokokkus hyicus.

Demodikose kann anhand der Geschabselprobe ausgeschlossen werden: die Demodex-Milbe hat einen typischen zigarrenförmigen Körper.

Dermatomykosen treten beim Schwein sehr selten auf und verursachen großflächigere Hautveränderungen.

Pityriasis rosea: wahrscheinlich erbliche Veranlagung, Verlauf in der Regel nicht therapeutisch beeinflußbar, beeinträchtigt weder Wohlbefinden noch Wachstum.

Rotlauf: verursacht durch Erysipelothrix rhusiopathiae, geht einher mit Fieber (akute Septikämie) oder charakterischen Hautveränderungen, kann deshalb hier ausgeschlossen werden.

Verbrennungen und Verätzungen sind aufgrund des Auftretens multipler circumscripter Hautveränderungen auszuschließen.

Parakeratose: auch Getreideausschlag genannt, beruht auf Zinkmangel des Organismus, Hautveränderungen an Extremitäteninnenseiten, Bauch - und Brustunterseite, kann aufgrund der Lokalisation ausgeschlossen werden.

Sonnenbrand ist unwahrscheinlich.

Staphylokokkus hyicus - Infektionen treten hauptsächlich beim Saugferkel auf.

 

ad 3:Lokale Nebenwirkungen von intramuskulären Injektionen (Eisengabe) sowie Veränderungen nach kleineren Hautverletzungen rufen auch derartige Schwellungen hervor. Das Ferkel ist aber für eine Eisengage zu alt und lokale Hautverletzungen sind nicht zu entdecken.

 

ad 4:Allgemeinerkrankungen oder Herzinsuffitienzen führen ebenso zu Lungengeräuschen, sind aber deutlich von einer Pneumonie durch die Auskultation abzugrenzen.

 

VI. PROGNOSE

 

Das Tier ist als Mastschwein ungeeignet, die Prognose ist zweifelhaft, die Prognose ad vitam ist möglich.

 

VIII. EPIKRISIS

Aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten währe es für den Tierhalter am günstigsten das Tier einer Krankschlachtung zu unterziehen, da die Behandlung der Polyarthritiden und der Pneumonie nur mit Antibiotikagabe möglich ist, und das wiederum eine Wartezeit nachsich ziehen würde. Das Ferkel wird weiterhin nie die geforderte Mastleistung erbringen. Als Zuchtschwein ist es auf Grund der Kastration nicht mehr zu gebrauchen. Weiterhin sind noch die anfallenden Kosten für die Behandlung in die Berechnung miteinzubeziehen.

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