Obduktion-49 - Hund: Mitralklappenfibrose und -insuffizienz, Coxarthrose

OBDUKTIONSBERICHT

 

 

I.  Einleitung

 

Verfasser: x

                  Matr.nr.: x

                  x

                  x

 

Zeitpunkt der Sektion:  Montag, der x.2002 von 11.00 - 14.00 Uhr in der

                                    Veterinärpathologie x

 

Berichtausgeber:  Frau x

 

Zeugen:  x

 

Sektionsnummer:     x

 

Einweisender Tierarzt:   Dr. x

                                       

 

Besitzer des Tieres:        x

 

Signalement des Tieres:                 Gattung: Hund

                                                    Rasse: DSH

                                                    Geschlecht: weiblich

                                                    Alter: ca. 14 Jahre (adult)

 

Kennzeichen:  Der Hund hat hellbraune Fellfarbe. Der Rücken ist schwarz gestromt. Zu den  

                      Gliedmaßen hin wird das Fell etwas heller.

 

Vorbericht:  Torkelt seit drei Monaten vorne, leichte Kopfschiefhaltung, Verdacht auf Hirn-

                    tumor.

 

Allgemeinzustand: Seit dem 29.04.2002 Desorientiertheit, Nystagmus, liegt nur, keine 

                            Besserung unter Cortisontherapie. Euthanasie am 30.04.2002 um 10 Uhr.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

II. Befundbeschreibung

 

II.1 Äußere Besichtigung

 

Die Zerlegung erfolgt 25 Stunden nach dem Tod, der Tierkörper ist vollständig und liegt auf der rechten Seite.

 

Signalement des Tieres:           Gattung: Hund

                                               Rasse: Deutscher Schäferhund

                                               Geschlecht: weiblich

                                               Alter: ca. 14 Jahre (adult)

 

Ernährungszustand:

Das Körpergewicht beträgt 30,32 kg, der Ernährungszustand ist als gut zu bezeichnen

 

 

Zeichen des Todes:

 

a) Totenstarre:

Ellenbogen- und Handgelenk, Hüft- und Kniegelenk, sowie die Hals- und Brustwirbelsäulengelenke weisen eine dezente Starre auf.

 

b)      Leichenkälte:

Die Temperatur des Kadavers liegt unter der Raumtemperatur (ca. 23°C). Es sind weder Fäulnis noch Eintrocknungserscheinungen vorhanden.

 

 

Natürliche Körperöffnungen:

 

a)      Augen:

Die Augen sind in die Augenhöhle zurückgefallen, die Lidbindehaut ist beidseits rot- bläulich, glatt, glänzend und mäßig feucht, in Falten gelegt und leicht getrübt. Die Spannung des Augapfels ist reduziert. Die dritten Augenlider sind rot- bläulich und am freien Rand schwarz pigmentiert.

b)      Nase:

Der Nasenspiegel ist symmetrisch, beide Nasenlöcher sind 1 cm weit, die Nasenoberfläche ist trocken und rauh.

c)  Maul:

Die Maulschleimhaut ist braun pigmentiert, rosa- rot, glatt und mäßig feucht. Die Zähne, hauptsächlich die Backenzähne, weise festen gelblichen Belag auf. Der Zahnfleischrand des ersten linken oberen Backenzahnes weist einen ca. 1 mm breiten gerötet Saum auf.

d) Gehörgänge:

Die Gehörgänge sind leicht braun pigmentiert und feucht- glänzend. Auf der Oberfläche befinden sich vereizelt braun- schwarze Auflagerungen, die sich verstreichen lassen.

e)      After:

Der After ist ca. 2 cm weit geöffnet und in seiner Umgebung mit einer braunen, klebrigen Masse verschmiert. Die Haut ist rosettenförmig und leicht behaart. Die Schleimhaut ist in Falten gelegt, blass- rosa und stellenweise schwarz pigmentiert, feucht, glatt und glänzend.

 

 

f)       Scheide:

Die Scheide ist geschlossen. Sie ist weitgehend symmetrisch, weich bis derb-elastisch und dezent behaart. Die Schleimhaut ist porzellanfarben, leicht pigmentiert, glatt und glänzend.

Die Schamlippen sind symmetrisch.

 

Körperoberfläche:

 

a)      Haarkleid:

Das Haarkleid ist hellbraun, wird zu den Gliedmaßen hin heller und ist weitgehend geschlossen. Es ist im Rückenbereich schwarz gestromt.

b)  Haut:

Die Haut ist blass- rosa und weist in der Leistengegend dunkle Pigmentierungen auf.

c)      Nabel:

Der Nabel ist 2 cm lang und 0,5 cm breit, er ist porzellanfarben und seine Konsistenz ist weich.

d)      Krallen:

Die Krallen sind alle vorhanden, schwarz pigmentiert, hart und ca. 2,5 cm lang.

e)  Ballen:

Die Ballen sind schwarz pigmentiert, derb- elastisch und die Oberfläche ist rauh.

f)  Milchdrüse:

Es sind drei Paar Milchdrüsen sichtbar. Die Konsistenz ist derb- elastisch bis weich. Die Farbe ist rosa- rot bis hellgrau. Jede Milchdrüse ist ca. 0,5 cm lang. Alle Milchdrüsen sind unter der Haut verschieblich.

 

 

II.2 Innere Besichtigung

 

a) Unterhautfettgewebe:

Das Unterhautfettgewebe ist porzellanfarben, glänzend, feucht- elastisch und feucht- klebrig. Es ist in der Leistengegend bis 1 mm stark und teilweise mit rot- bläulichen Linien durchzogen.

 

b)      Lymphknoten:

Der rechte zur Achsel gehörige Lymphknoten ist ca. 1 cm x 1,5 cm x 1 cm groß, rot- braun, derb- elastisch, mit einer regelmäßigen und glatten Oberfläche. Das Mark- Rinden Verhältnis beträgt 2:1, wobei sich die Rinde hellbraun- rot und das Mark dunkelrot darstellt.

Der linke zur Achsel gehörige Lymphknoten ist 1 cm x 1 cm x 0,5 cm groß, hellbraun, derb- elastisch, mit einer regelmäßigen und glatten Oberfläche. Das Mark- Rinden Verhältnis beträgt 2:1 wobei sich die Rinde hell, braun- rot und das Mark dunkelbraun darstellt.

Der linke Buglymphknoten ist 1,5 cm x 1 cm x 0,5 cm groß, dunkelbraun, derb- elastisch und weist eine regelmäßige und glatte Oberfläche auf. Das Mark- Rinden Verhältnis beträgt 2:1, wobei sich die Rinde porzellanfarben und das Mark dunkelbraun darstellt.

Der rechte Buglymphknoten ist 1,5 cm x 1cm x 0,6 cm groß, hellbraun, derb- elastisch, und besitzt eine glatte Oberfläche. Das Mark- Rinden Verhältnis beträgt 2:1. Die Farben entsprechen denen des linken Buglymphknoten.

Der linke, zum Unterkiefer gehörige Lymphknoten, ist 2,5 cm x 1 cm x 0,5 cm groß, rot- braun, weich bis derb-elastisch, mit einer regelmäßigen und glatten Oberfläche. Das Mark- Rinden Verhältnis beträgt 3:1, wobei sich die Rinde hellbraun bis rot darstellt und das Mark dunkelrot-braun.

Der rechte zum Unterkiefer gehörige Lymphknoten entspricht der Beschreibung des linken.

 

 

II.2.1 Organe der Bauch- und Beckenhöhle

 

a) Bauchhöhle:

Im 1. Drittel der Bauchhöhle befinden sich Leber und Magen. Im 2. Drittel der Bauchhöhle befinden sich Teile des großen Netzes, Teile des Dünndarms, die Nieren und die Milz. Im letzten Drittel befinden sich Teile von Dünn- und Dickdarm und des großen Netzes, die Harnblase und die Gebärmutter.

b) Bauchfell:

Das Bauchfell ist kontinuierlich, pergamentpapierstark, farblos, mäßig feucht, glatt und glänzend. Der Muskelfaserverlauf ist durch das Bauchfell hindurch erkennbar.

An der Bauchwand, der Gebärmutter und in der Gegend der ehemaligen Lage der Eierstöcke sind Verwachsungen mit dem Bauchfell erkennbar.

c) Zwerchfell:

Das Zwerchfell ist kuppelförmig kopfwärts bis zur 8. Rippe straff gespannt.

d) Netz:

Das große Netz ist pergamentpapierstark, mit bis zu 2 cm starken gelb- weißen , teilweise rötlichen Strängen durchzogen, durchscheinend, feucht glatt, und glänzend. Es ist teilweise mit wenige Millimeter starken, roten Streifen durchzogen.

e) Milz

Die Milz ist zungenförmig, in der Mitte erhaben und leicht abgeplatteten Rändern, mit einer Größe von 21 cm x 2 cm x 5-7 cm. Sie ist matt, feinkörnig und weist eine faltige Oberfläche auf. Die Farbe ist braun- rot und die Konsistenz weich- elastisch. Das Gewicht beträgt 144 g, das relative Organgewicht beträgt 2,1%. Die Schnittfläche ist glänzend, brombeerfarben, fein granuliert und läßt kleine, weiße Punkte erkennen. Der Blutgehalt ist gering.

f) Magen- Darm- Trakt

- Magen:

Der Magen ist gering mit einer bräunlichen Flüssigkeit gefüllt ( ca. 5ml). Die Schleimhaut ist rosa- gräulich, stellenweise rot und in verstreichbare Falten gelegt. Die Wanddicke beträgt 1,5mm.

- Darm:

Der Zwölffingerdarm ist von außen rötlich, die Wandstärke beträgt ca. 1mm und er ist mit ca. 20 ml einer dunkelbraunen wässrigen Flüssigkeit gefüllt. Auf der Schleimhaut befindet sich in geringer Menge ein weißlicher, abstreifbarer schleimiger Belag und sie ist in Längsfalten gelegt. Auf der porzellanfarbenen Schleimhaut sind feine rote Linien zu sehen. Es sind mehrere runde Stellen abgelöster Darmzotten erkennbar.

Der Leerdarm ist außen dunkelrosa bis rot und schlecht gefüllt. Die Wanddicke beträgt 1mm. Auf der Schleimhaut des kopfwärtigen Teiles befindet sich ein zäher, abstreifbarer weiß- grauer Belag, die Schleimhaut ist fleckig weiß- rosa. Die Schleimhaut ist hier gelblich bis blaß- grau.

Der Krummdarm entspricht der Beschreibung des Leerdarmes.

Der Blinddarm ist korkenzieherförmig, 5 cm lang, mit einem Inhalt von braun- gelblicher Farbe und schleimiger Konsistenz. Die Wanddicke beträgt 1 mm. Die Schleimhaut ist hellrosa.

Der Grimmdarm ist von außen dunkelrosa, der Inhalt ist ein brauner, weicher und körniger Schleim. Die Wanddicke beträgt 3mm. Die Schleimhaut ist grau bis rötlich und weist dunkle Längsstreifen auf.

Der Mastdarm ist von außen hellbraun bis rot und ohne Inhalt. Die Schleimhaut ist weiß- grau.

- Gekröse:

Das Gekröse ist kontinuierlich, pergamentpapierstark, feucht, glatt und glänzend und beinhaltet 1,5 cm dicke weiß-gelblich Steifen. Die Blutgefäße sind mäßig gefüllt. Die Gekröselymph-knoten sind 1,5 x 0,5 x 0,5 cm groß und im Anschnitt homogen und bräunlich.

 

 

g) Bauchspeicheldrüse:

Der Zwölffingerdarmschenkel ist dunkelrosa und weich- elastisch. Die Oberfläche ist feucht und grob gelappt. Die Anschnittfläche ist dunkelbraun bis rosa und weist schwarze Streifen auf. Der Milzschenkel ist etwas heller und entspricht ansonsten dem Zwölfingerdarmschenkel.

h) Leber:

Das Gewicht liegt bei 940 g, das relative Organgewicht beträgt 0,3 %. Die Farbe ist dunkelrot bis braun, die Konsistenz ist fest- elastisch bis brüchig und die Oberfläche ist feucht, weitgehend glatt und glänzend. Die Läppchenstruktur ist erkennbar und die Ränder sind scharf. Der Anschnitt  zeigt sich mittelrot bis braun, auf dezenten Druck entleert sich eine geringe Menge einer lackartigen, roten Flüssigkeit.

i) Gallenblase:

Die Gallenblase ist mäßig gefüllt. Der Inhalt ist relativ klar, olivgrün und flüssig. Die Schleimhaut ist feucht, glatt und glänzend und von olivgrüner Farbe. Die Wand ist ca. einen Millimeter stark. Die Gallengänge sind durchgängig.

j)        Niere:

Die Nieren liegen symmetrisch im Tierkörper, die rechte ein wenig weiter kopfwärts. Die linke Niere ist 66 g und die rechte Niere 67 g schwer. Das relative Organgewicht der linken Niere beträgt 0,21%, das der rechten liegt bei 0,22 %. Die Nieren sind bohnenförmig. Die Kapsel ist ohne Substanzverlust ablösbar. Die Konsistenz ist derb- elastisch. Im Anschnitt zeigen sich bei beiden Nieren die Schnittflächen fein granuliert. Rinde und Mark sind bei beiden Nieren deutlich voneinander trennbar Die Farbe der Rinde ist bei beiden Nieren dunkelrot- braun, die Farbe der Marks ist hellbraun- rot. Das Mark- Rinden Verhältnis liegt bei beiden Nieren bei 1:2,5, wobei die Rindenweite sich bei der rechten Niere unregelmäßig und bei der linken Niere regelmäßig darstellt. Das Nierenbecken ist beidseits schlitzförmig und die Schleimhaut ist feucht, glatt und glänzend.

k)     Harnblase:

Die Harnblase ist symmetrisch, derb- elastisch und die Oberfläche weist deutliche Längsfalten auf. Die Schleimhaut ist rosa- rot, feucht und glänzend. Sie ist in verstreichbare Falten gelegt und weist eine dezente rosafarbene Auflagerung auf. Die Blasenwand ist 2-3 mm stark.

l)        Harnröhre:

Die Harnröhre ist bleistiftminenstark, die Schleimhaut ist rosa- rot, feucht und weitgehend glatt und glänzend.

m)    Nebennieren:

Die beiden Nebennieren liegen symmetrisch im Tierkörper, sind hantelförmig und ca. 1,5 cm x 3 cm x 0,8 cm groß. Sie sind von weicher Konsistenz. Die Oberfläche ist feucht, glatt und glänzend, die Schnittfläche ist beige, es zeigen sich bis 2 mm große erhaben Areale im Bereich des Nebennierenmarks. Das Verhältnis zwischen Mark und Rinde beträgt bei der rechten Nebenniere 1:0,5 und bei der linken 2:1.

n)      Geschlechtsapparat:

Die Gebärmutter liegt mit ihren Gebärmutterhörner symmetrisch im Tierkörper und ist 18 cm lang. Die Gebärmutterhörner sind dunkelrot bis braun, die Oberfläche ist feinhöckrig und feucht. Die Wanddicke der Gebärmutterhörner beträgt 1mm, die Schleimhaut ist grau- bläulich.

 

 

 

II. 2.2 Organe der Brusthöhle

 

a)      Brusthöhle:

Die Organe füllen die Brusthöhle zu 90 % aus.

b)      Brustfell:

Die Oberfläche des Brustfells ist feucht, glatt und glänzend und frei von Auflagerungen. Es weist eine blaßrosa Farbe auf.

c)      Herzbeutel:

Der Herzbeutel ist kontinuierlich, pergamentpapierstark und feucht glänzend.

d) Herz:

Das Herz ist im Herzbeutel frei verschieblich, zeigt eine asymmetrische Form, ist stumpfkegelig mit einer Aussackung auf der rechten Seite. Das Gewicht beträgt 262 g, das relative Organgewicht beträgt 0,86%. Es weist eine dunkelrote Farbe auf. Die Herzkammern sind relativ weit und in ihnen befindet sich eine dunkelrote bis schwarze verklumpte Masse. Das Verhältnis rechte Kammerwand : Herzscheidewand : linke Kammerwand beträgt 1 : 3 : 2,5. Die Taschenklappen sind weitgehend aufspannbar, glatt, feucht, durchscheinend und seidenpapierstark. Die rechte Segelklappe ist aufspannbar, glatt durchscheinend und feucht. Die linke Segelklappe weist eine opake Oberfläche auf, ist derb- elastisch und weniger gut aufspannbar.

e) Lunge:

Die Lunge ist von dunkelrot- brauner Farbe, die rechte Seite ist etwas heller. Die Oberfläche ist feucht und glänzend. Die Konsistenz ist puffig- knistrig, an Teilen der Lungenspitzen fleischig derb, am rechten,oberen, kopfwärtigen Teil des rechten Spitzenlappens ist eine derbe Struktur zu fühlen,  beim Überstreichen der Oberfläche ist ein Knistern zu fühlen. Bei Anschnitt des rechten Spitzenlappens zeigt sich eine gelb- grünliche, bröckelige Masse, vom übrigen Gewebe durch eine derbe Kapsel abgegrenzt (im Durchmesser ca. 3 cm). Die Anschnittfläche der restlichen Lunge stellt sich feucht, glatt und glänzend dar, aus dem Lungengewebe tritt eine lackartige dunkelrote Flüssigkeit und etwas Schaum aus.

d)      Bronchien:

Die Bronchien beinhalten ca. 2 ml eines zähflüssigen, schleimigen Schaumes. Die Innenauskleidung ist feucht, glatt und glänzend.

 

 

II.2.3 Kopf- und Halsorgane

 

a) Zunge:

Die Zunge ist dunkelrot- rosa, zur Spitze hin gräulich, in der Maulhöhle frei beweglich und von derb- elastischer Konsistenz. Die Oberfläche ist rauh, die Schnittfläche ist glatt und glänzend. Die Zunge ist länglich, zur Spitze hin verjüngend und  21 x 4 x 3,5 cm groß.

b) Waldeyer’scher Rachenring:

Die Mandeln sind 2,5 cm x 0,5 x 0,2 cm groß, in ihre Taschen reponierbar, von dunkelrot- brauner Farbe und derb- elastische Konsistenz. Die Schnittfläche ist glatt, glänzend und homogen.     

c) Speiseröhre:

Die Speiseröhre ist kontinuierlich, mit einer Weite von einem Zentimeter. Die Oberfläche ist porzellanfarben bis rosig, feucht, glatt und glänzend. Die Schleimhaut ist rosarot, feucht, glatt, glänzend und in nich vollständig verstreichbare Längsfalten gelegt.

d) Kehlkopf:

Der Kehlkopf ist symmetrisch. Die Schleimhaut ist hellrosa, feucht, glatt, glänzend. Der Kehldeckel ist symmetrisch, weißlich- grau und von fester Konsistenz.

e)  Luftröhre:

Die Luftröhre ist zylindrisch mit einer Weite von 2 cm und symmetrisch. Die Schleimhaut ist porzellanfarben feucht, glatt, und glänzend. Am Beginn der Hauptbronchien ist rötlicher Schaum zu erkennen.

f)  Schilddrüsen:

Die Schilddrüsen sind symmetrisch im Tierkörper, 1,5 x 0,8 x 0,5 cm groß, von dunkelrot-brauner Farbe und weich-elastischer Konsistenz.

g) Nebenschilddrüsen:

Die Nebenschilddrüsen liegen am vorderen Pol der Schilddrüse, sind im Durchmesser 3mm groß, kugelig, gräulich und derb- elastisch.

 

II.2.4 Zentralnervensystem

 

Gehirn:

Das Gehirn ist symmetrisch, die Windungen und Furchen sind weitgehend verstrichen. Es ist ca. 10 cm x 7 cm x 4 cm groß. Das Verhältnis von Kleinhirn zu Großhirn beträgt ein Drittel zu zwei Drittel. Die Gefäße sind rechts deutlicher zu erkennen als rechts. Im Anschnitt weist die Hirnrinde eine gleichmäßige bräunliche Farbe und das Hirnmark eine gleichmäßige Elfenbeinfarbe auf, die Gehirnkammern sind spaltförmig und das Kleinhirn zeigt eine deutliche Baumzeichnung auf.

 

II.2.5. Bewegungsapparat

 

a)      Muskulatur:

Die Skelettmuskulatur ist von rotbrauner Farbe, weich- elastischer Konsistenz und der Faserverlauf ist deutlich erkennbar.

b)      Gelenke:

Untersucht wurde die Hüftgelenke. Im Gelenk ist ca. 1 ml Gelenkflüssigkeit enthalten, diese ist farblos und fadenziehend. Die Gelenkflächen sind gelblich, überwiegend glatt und weisen auf einer Fläche von 2,5 cm x 2,5 cm Rauhigkeiten auf.Die Femurköpfesind unregelmäßig rund- oval.

c)      Bänder:

Untersucht wurden die Bänder am Kniegelenk. Die Kreuzbänder sind von gelblich-weißer Farbe und derb-elastischer Konsistenz.

d)Knochen:

Die Knochen sind glatt, grau- weiß, fest und kontinuierlich. Die harte Knochensubstanz ist      2 mm breit.

e) Knochenmark:

Das Knochenmark füllt 90 % der Markhöhle aus, ist haptsächlich weißlich- fettig, vereinzelt dunkelrot und körnig- schmierig.

 

 

III. Pathologisch- Anatomische Diagnose

 

III.1 Allgemeindiagnose

 

- Exsiccosis

 

 

 

III.2 Organdiagnose

 

-  Dilatatio cordis ventriculi et atrii dextri et sinistri

-  Oedema pulmonum

-  Arthropathia degenerativa coxae dextra et sinistra chronica

-  Hyperaemia hepatis

-  Degeneratio hepatis

-  Hyperaemia pulmonum acuta generalisata          

-  Mitralklappenfibrose im Anfangsstadium                     

-  Gastritis haemorragica acuta diffusa

-   Nephrocalcinosis

-   Hyperplasia parathyreoideae

-   Gingivitis

-   Paradontosis

 

 

III.3 Differentialdiagnose

 

- Nephrocalcinosis -------- andere Speicherungsnephrosen oder chronische Nephropathie

 

III.4 Gesamtdiagnose

 

-  Mitralklappenfibrose und  - insuffizienz

-  Coxarthrose

 

 

IV. Postmortale Veränderungen

 

Bei den im eröffneten Herzen auffindbaren Verklumpungen handelt es sich um Blutagglutinate.

 

V.  Gutachten

 

Als pathologisch- anatomische Diagnose liegt ein Hyperparathyreoidismus vor. Dieser bewirkt eine Calcium- Mobilisierung aus dem Skelett (Hypercalcämie à metastatische Nephro-calcinose). Primärer Hyperparathyreoidis-mus entsteht meist infolge Hyperplasien, Tumoren o.ä., sekundärer Hyperparathyreoidismus entsteht v.a. beim Hund im Zusammenhang mit diätetisch bedingten Calcium/Phosphat- Stoffwechselstörungen, chronischen Nephropathien oder renalen Störungen.

In diesem Fall ist von einem sekundären Hyperparathyreoidismus auszugehen, die histologische Untersuchung bleibt aber abzuwarten.

Als pathologisch- anatomische Diagnose liegt ferner eine geringgradige Mitralklappenfibrose vor. Diese kommen bevorzugt beim alternden Hund und bei bindegewebsschwachen Tieren vor. Die mit der Fibrosierung einhergehende Verdickung der Mitralklappe bewirkt einen Elastizitäzsverlust und damit eine mangelnde Schließfähigkeit. Dadurch fließt ein Teil des Blutes während der Systole zurück in die linke Vorkammer. Dieses Blut gelangt bei einer erneuten Diastole zusätzlich in den linken Ventrikel. Diese Insuffizienz der Mitralklappe bzw. das erhöhte enddiastolische Volumen hat wiederum eine passive Blutstauung in der Lunge zur Folge. Durch den passiv erhöhten hydrostatischen Druck und die verminderter Perfusion kommt es zu hypoxischer Schädigung des Kapillarendothels. Flüssigkeit und Blutbestandteile können leichter in Interstitium und/oder Alveolarräume austreten (Lungenödem). Durch Vermischung mit Surfactant und Luft kommt es zur Schaumbildung, der bis in die oberen Luftwege vordringen kann. Der chronisch erhöhte Druck in der Lunge hat zunehmende (reparative) Organisation, Fibrosierung und Induration des Lungengewebes zur Folge. Den dadurch erhöhten Widerstand im Lungenkreislauf muß das rechte Herz durch Mehrarbeit ausgleichen. Kompensatorisch entsteht eine Rechtsherzhypertrophie mit im Laufe der Zeit entstehender Dilatation und letztendlicher Rechtsherzinsuffizienz.

Bei anhaltendem Krankheitsgeschehen wird die Kompensationsfähigkeit des rechten Herzens schwächer und hat eine Stauung im großen Kreislauf zur Folge. Dabei ist vor allem die Leber und in geringerem Maße auch die Nieren betroffen. Durch die anhaltende Stauung in der Leber kommt es zur hypoxischen Schädigung und zum bindegewebigen Umbau des Lebergewebes.

Als weitere mögliche Ursache für diese Entzündung ist  auch die Einwirkung von Toxinen oder bakterielle Infektionen denkbar.Aufklärung ist auch hier nur durch eine histologische Untersuchung möglich.

 

Der Lungenabszess ist eine abgekapselte Eiteransammlung (Granulozyten, Eiterkörperchen, bakterielle Erreger) die verschiedene Ursachen haben kann. Möglicherweise hat die Lunge aufgrund der chronischen Stauung ihrer Abwehrfunktion nicht gerecht werden können und somit war der Eintritt von Erregern begünstigt.

 

Die Coxarthrose ist möglicherweise Folge einer ohnehin nicht optimalen Gelenksstellung.

Rassedispositionen bei großen Hunderassen wie dem Deutschen Schäferhund sind festzu-stellen.

In der Regel beginnt sie mit Knorpeldefekten und Degeneration des Gelenkknorpels. Infolge des Gelenkknorpelschwundes können sich im subchondralen und knöchernen Bereich der Gelenkmatrix Einbrüche mit Blutungen, Nekrosen und Zysten einstellen. Mit zunehmenden Verschleiß des Knorpels werden seitens der Bälkchen des Knochenmarkraums resorptiv- proliferative Prozesse entwickelt, die einerseits den geschädigten Gelenkknorpel abbauen und andererseits eine derbe, knöcherne Gelenkfläche schaffen.

Der Deformierungsprozess induziert im weiteren Abschliffe und Abflachungen der Gelenkflächen und Verdickungen von Gelenkkapsel und Stratum synoviale.

 

Der Gastroenteritis können verschiedene Ursachen zu Grunde liegen. Bakterielle Infektion, Kreislaufstörungen, chemische, allergische, toxische oder mechanische Ursachen sind hier aufzuführen, ebenso ist es durchaus möglich, daß die Schleimhautveränderungen erst postmortal aufgetreten sind. In diesem Fall ist wahrscheinlich die durch allgemeine Kreislaufinsuffizienz hervorgerufene Hypoxie verantwortlich zu machen.

Eine histologische Untersuchung ist auch hier zur endgültigen Klärung der Ursache notwendig.

 

Gingivitis und Paradontose sind weit verbreitete Krankheitsbilder, die meist Folge mangelnder Gebißpflege sind. Möglicherweise ist in diesem Fall auch Hypoxie durch die bestehende Kreislaufschwäche verantwortlich zu machen.

 

Aufgrund der pathologisch- anatomischen Befunde kann auf eine generelle Kreislaufschwäche mit daraus folgender Hypoxie geschlossen werden. Durch die Hypoxie wurden u.a. Gehirn Magen- Darm- Darm- Trakt geschädigt. Dadurch ist die Desorientiertheit und der schwank-ende Gang zu erklären. Die Verdachtsdiagnose Hirntumor kann ausgeschlossen werden. Die histologischen Befunde sind zur genauen Diagnosestellung jedoch noch abzuwarten.

 

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