Obduktion-14 - Katze: Stenose der Valva aortae mit Hypertrophie des linken Herzens

 

                                             OBDUKTIONSBERICHT

 

 

 

 

A. 1. Nationale des Tieres

          Gattung: Katze, EKH

         Geschlecht: männlich, kastriert

         Geboren: 1990

         Gewicht: 6.5 kg

         Kennzeichen: gelb-getigert

 

    2. Besitzer: Steinberg 1

          Einsender und Auftraggeber: x

 

3.   Ort und Zeit der Zerlegung:

Institut für Veterinärpathologie, FU Berlin am 18.5.19, in der Zeit von 11.00 - 13.15Uhr,

 

4.   Untersucher:

x

 

5.   Zeugen:

Dr. Fuchs, x, x, x, x

 

6.   Vorbericht:

Die Katze wurde mit einer plötzlichen, beidseitigen Hinterhandslahmheit in der Tierarztpraxis vorgestellt. Die Körpertemperatur betrug weniger als 32°C, beide Hinterextremitäten wurden als kalt beurteilt, es konnte an den Hinterbeinen kein Puls gefühlt werden und es wurde ein Lungenödem diagnostiziert. Die Lendenwirbelsäule war röntgenologisch unauffällig. Ergebnisse der Ultraschalluntersuchung, welche gemacht wurde, liegen nicht vor. Die klinische Diagnose des einsendenden Tierarztes lautete “Aortenaufzweigungsthrombose”.

 

 

 

 

 

 

B. Beschreibung

 

a) äußere Besichtigung

 

1.   Todeszeitpunkt:

Der genaue Todeszeitpunkt wurde dem Untersucher nicht mitgeteilt.

 

2.   Lage:

Die Katze liegt in Seitenlage auf der rechten Körperhälfte

 

3.   Zustand der Tierleiche:

Der Tierkörper liegt nicht vollständig zur Untersuchung vor, es fehlen Teile des Unterkieferastes. Die Spitze mit den zwei Eckzähnen und den unteren Schneidezähnen ist noch vorhanden, die Symphyse ist jedoch gebrochen, der Rest wurde mit Einverständnis des Auftraggebers im Rahmen einer Dissertation herausgenommen.

 

4. Körpergewicht: 6,5 kg

    Körperbau: Dem Alter entsprechend

    Ernährungszustand: gut bis sehr gut

 

5.Kennzeichen des Todes:

Aufgrund dessen, daß der Körper der Katze im Kühlraum lag, ist die passive Beweglichkeit   der Knie- und Sprunggelenke des Tieres noch immer nicht wieder vollständig gegeben. Der Unterkiefer fehlt. Die Temperatur des Körpers liegt etwas unter der Raumtemperatur. Die Augen liegen eingesunken in der Augenhöhle, der Augeninnendruck ist kaum vorhanden und die Hornhäute sind durchscheinend, glänzend und getrübt. Die Schleimhäute sind beiderseits blassrosa. Anzeichen der Fäulnis liegen nicht vor.

 

6.Körperoberfläche:

    Das Haarkleid ist geschlossen, dicht, ca. 1,5 cm lang und anliegend. Die Farbe ist gelb-getigert. Am rechten Vorderbein, oberhalb des Vorderfußwurzelgelenkes, befindet sich eine ca. 2.5 cm lange rasierte Stelle. Die Haut ist hellrosa. Die Krallen sind alle vorhanden, spitz, trocken und sauber. Die Ballen sind trocken, sauber, weich und elastisch.

 

7.Natürliche Körperöffnungen:

Augen:        Die Augen sind beidseitig geöffnet und eingesunken. Die Lidbindehäute sind blassrosa, feucht, glatt und glänzend. Die weiße Augenhaut ist feucht, glatt, glänzend und weiß. Am inneren Augenwinkel beider Augen sind geringe bräunliche Verklebungen zu entdecken.

Nase:          Die Nasenöffnungen sind symmetrisch, und beidseitig geöffnet. In der Umgebung des rechten Nasenloches befindet sich braun-schwarzes, eingetrocknetes Material.   

Maul:          Teile des Unterkiefers fehlen. Die bindegewebige Verbindung des Unterkieferastes ist gebrochen, aber noch vorhanden. Die Zungenspitze ist eingetrocknet und blaurot gefärbt. Die Schleimhaut des Maules ist graurosa und trocken.

Ohren:        Die äußeren Gehörgänge sind sauber und trocken, in der Tiefe ist wenig bräunliches Sekret zu erkennen.

After:          Der After ist 3mm geöffnet. Die Umgebung ist mit bräunlichen Auflagerungen von 1mm Durchmesser verklebt. Die Afterschleimhaut ist grau bis blassgrün.

Penis:          Die Schleimhaut der Vorhaut ist grauweiß gefärbt und trocken.           

 

b) innere Besichtigung

 

I.  Zustand nach Eröffnen der Haut:

 

1. Unterhautgewebe:

    Das Unterhautbindegewebe ist trocken, glänzend und elfenbeinfarben. Die Gefäße sind

    zwirnfadenstark, eine Gefäßfüllung ist nicht zu erkennen. Das Unterhautfettgewebe ist am

    Unterbauch 3 mm dick und von weißlicher Farbe. In der rechten Flanke liegt eine Stelle mit den Ausmaßen von 4 * 4 cm, welche grün gefärbt ist.

 

2.Muskulatur:

    Die Farbe der Muskulatur ist bräunlich. Sie ist mäßig feucht, glatt und glänzend. Ihre Konsistenz ist weich-elastisch und die Fasern zeigen einen gleichmäßigen Verlauf.

 

3.Gelenke:

    Bei der Eröffnung der Hüftgelenke tritt jeweils eine geringe Menge klarer fadenziehender Flüssigkeit aus. Die Gelenkflächen sind feucht, glatt, glänzend, beweglich und blau-rosa gefärbt. Die Gelenkflächen sind glatt.

 

4.   Körperlymphknoten:

     Die Darmgekröselymphknoten sind von körniger Struktur, bräunlich-rot bis schwarz und liegen im Darmgekröse.

 

5.   Blutgerinnung:

     Bei der Durchtrennung der Armvenen tritt eine dunkel gefärbte Flüssigkeit aus.

 

6.   Knochen:

     Die Knochen sind elfenbeinfarbig.

 

II. Bauch und Beckenhöhle

 

1.Inhalt:

    Beim Eröffnen der Bauchhöhle läßt sich keine freie Flüssigkeit feststellen. Die Bauchdecke ist nicht gespannt.

 

2. Stand des Zwerchfells:

    Das Zwerchfell wölbt sich kuppelförmig gegen den Brustraum vor, reicht bis in den Bereich der 6. Rippe  und ist gespannt. Beim Durchstoß mit der Messerspitze wird ein zischendes Geräusch bemerkt.

 

3.Lage der Organe:

    Im vorderen Drittel der Bauchhöhle sind ein tischtennisballgroßes, unter dem Brustbein gelegenes Fettpolster, die Leber, der Magen und das Netz zu sehen. Im mittleren Drittel sind die Milz und das Netz, welches vollständig das Darmkonvolut bedeckt, zu sehen. Im hinteren Drittel sind ein Teil des Colons, die Harnblase und das Netz zu finden. Bauch- und Beckenhöhle werden durch die Organe vollständig ausgefüllt.

 

 

4. Bauchfell:

Das Bauchfell ist feucht, spiegelglatt, glänzend und durchscheinend.

 

5. Netz:

    Das große Netz bedeckt die Dünndarmschlingen gleichmäßig. Es ist zentral elfenbeinfarben und an der Peripherie verwaschen, weißlich-rötlich gefärbt. Es wird von bleistiftminen- bis zigarrenstarken Fettsträngen spinnwebartig durchzogen. Haarfeine Gefäße mit mäßigem Füllungszustand sind zu erkennen. Ausgebreitet ergibt es eine Größe von ca. 30 * 10 cm..

 

6. Milz:

    Die Milz stellt sich nach Herausnahme als ein 18 x 3 x 1,0 cm großes, ungleichmäßig  dunkelrotes Gebilde dar, mit einem Gewicht von 15 Gramm. Ihre Ränder sind scharfrandig, bis auf die Milzpole, die etwas vorgewölbt sind. Die Milzkapsel ist an den Polen glatt, ansonsten ist sie in feine Längsfalten gelegt. Die Konsistenz der Milz ist weich-elastisch. Die Schnittfläche ist mäßig feucht, das Parenchym wölbt sich nicht vor und man erkennt eine deutliche Follikelzeichnung. Es läßt sich eine nur mäßige Menge an brombeerfarbener Flüssigkeit abstreichen.

 

7. Magen und Darm:

    Der Magen ist kinderfaustgroß und gasgefüllt. Nach Herausnahme und Eröffnung erkennt man den grauen, pastösen Inhalt. Die Schleimhaut ist in Längsfalten gelegt. Sie ist    feucht, glatt, glänzend und von einem dünnen grauen-schleimigen Überzug bedeckt. Ansonsten ist wenig Mageninhalt zu sehen.

    Im Zwölffingerdarm ist die Schleimhaut blassrosa, dünnwandig und von einem zäh flüssigen gelb-grünlichen Schleim bedeckt. Darunter ist sie feucht, glatt und glänzend, ebenso wie die des Leer- und Hüftdarms, die mit einem zunehmend zähflüssiger werdenden grün-gelben Belag überzogen ist. Ihre Farbe ist porzellanfarben. Der Dickdarm weist auf ganzer Länge ein Lumen von 1,0 cm auf und besitzt einen grün-braunen, festen Inhalt, der zu kleinen Ballen geformt ist. Die Schleimhaut ist hellbraun-rötlich, feucht, glatt und glänzend.

 

8. Gekröse:

    Das Gekröse ist durchscheinend, weniger als 1,0 mm dick, von feuchter, glatt-glänzender Oberfläche und mit bis zu bleistiftminenstarken Gefäßen und Fettsträngen durchzogen. Die Gefäße sind mäßig gefüllt.

 

9.  Leber und Gallenblase:

    Die Leber mit Gallenblase wiegt 169 Gramm. Die Farbe ist links dunkelbraun bis rot, rechts durchgängig dunkelrot und an den vorderen Abschnitten rot. Ihre Konsistenz ist weich-elastisch. Die Oberfläche ist feucht, glatt und glänzend, ihre Ränder sind scharfrandig. Die Läppchenzeichnung ist deutlich sichtbar mit roten Zentren, die geflechtartig von einem weiß-gelben Rand umgeben sind. Beim Anschnitt fließt wenig nicht geronnenes Blut ab.   Die Gallenblase ist grün-gelb, gut gefüllt und eingewachsen. Bei vorherigem Anschnitt des Dünndarms, wird eine grünliche Flüssigkeit sichtbar, welche in den vorderen Dünndarmabschnitt einfließt, wenn man auf die Gallenbase drückt. Die beim Anschnitt abfließende Flüssigkeit ist dunkelgrün. Die Schleimhaut ist samtartig, glänzend und olivgrün. Die Schnittfläche der Leber zeigt wenig weiße Einlagerungen mit einem Durchmesser von 1 mm.

 

 

 

10.Bauchaorta und Hohlvene:

Die Bauchaorta enthält rotes, festes,  ungleichmäßiges Material mit einer rauhen Oberfläche, welches glanzlos ist. Dieses Material beginnt ca. 2 cm vor der Aufzweigung der Bauchaorta in die äußeren und inneren Darmbeingefäße und füllt diese noch mit aus. Die hintere Hohlvene ist stark gestaut .

 

11.Nieren:

     Die Nieren sind bohnenförmig. Die rechte Niere wiegt 31 Gramm und die linke Niere 33 Gramm. Die Nierenkapseln sind ohne Substanzverlust abzulösen. Die glatten Oberflächen zeigen eine deutlich Gefäßzeichnung. Die Konsistenz ist derbelastisch. Die Farbe der    Rinde ist hellrot, sie ist gleichmäßig gestreift und pyramidenförmig. Das Mark läuft von dunkelrot zum Zentrum nach hellrot aus. In der Rinde ist eine leichte radiäre Streifung zu erkennen. Die Nierenbecken sind spaltbreit geöffnet und ohne Inhalt. Die Schleimhaut ist hellrosa, feucht, glatt und glänzend.

 

12.Nebenniere:

    Die Nebennieren sind bohnenförmig und haben eine Größe von 1,0 x 0,5 cm. Die Ober- und Schnittflächen sind feucht, glatt und glänzend. Die Rinde ist weiß-rosa und das Mark gräulich, im Verhältnis von 1 : 4.

 

13.Harnblase, Harnröhre, Harnleiter:

    Die Harnblase ist stark mit einer serösen, gelblichen Flüssigkeit gefüllt und kinderfaustgroß. Sie ragt ca. 7 cm in den Bauchraum vor. Die Schleimhaut ist hellrosa, nach dem Ausdrücken der Blase in verstreichbare Falten zu legen, feucht, glatt und glänzend. Die Harnröhre ist vollständig durchgängig. Sie läßt im ersten Drittel stecknadelkopfgroße, tief dunkelrote Einlagerungen erkennen.

 

III. Brusthöhle

 

1. Inhalt:

    Die Brusthöhle enthält ca. 5 ml einer rötlichen, serösen Flüssigkeit.

 

2. Ausfüllungsgrad:

    Die Brusthöhle ist durch Herz und Lunge zu etwa 75 % ausgefüllt.

 

3. Brustfell:

    Das Brustfell ist feucht, glatt, glänzend, durchscheinend und ohne Auflagerungen.

 

4. Herzbeutel:

    Das Herz ist im Herzbeutel frei beweglich. Er ist feucht, glatt, glänzend und durchscheinend. Nach Eröffnung tritt vermehrt rötliche, seröse Flüssigkeit von ca. 3 ml aus.

 

5. Herz:

Die Vorkammern des Herzens sind beide sehr weit. Die linke umfaßt die Maße von 4 * 3 cm. und die recht 2 * 2.5 cm. Die beiden Herzohren sind beide dunkelrot. Der Herzmuskel umfaßt 5.2 * 5 cm.  Die linke Hauptkammer bildet die Spitze des stumpfkegeligen Herzens. Das Herz wiegt 42 Gramm ( 0.65% des Körpergewichtes). Nach Anschnitt des Herzens sind in beiden Hauptkammern dunkelrote Gebilde mit glatter Oberfläche erkennbar, die nicht mit der Herzkammerwand verwachsen sind, aber die Kammern vollständig ausfüllen. Sie haben zusammen ein Gewicht von 23g. Die Herzmuskulatur ist links von rot-brauner bis grauer Farbe, rechts dunkelgrau, mäßig feucht und derb-elastisch. Das Verhältnis von rechter Hauptkammerwand zur Scheidewand zu linker Hauptkammerwand beträgt 1 : 4 : 5. Die rechten und die linken Taschen- und Segelklappen sind, mit Ausnahme der Aortenklappe, aufspannbar, durchscheinend, unversehrt, seidenpapierstark, glatt, feucht und glänzend. Die Aortenklappe ist verdickt und mit 1 mm starken Knötchen behaftet. Die Sehnenfäden in den Kammern sind zwirnfadenstark.

 

6. Lunge:

    Die Ränder der Lunge sind scharfrandig und hellrosa. Die Oberfläche der Lunge ist stark gefleckt, die Farbe geht von hellrosa bis tief dunkelrot. Die Konsistenz ist weichelastisch, eindrückbar und man hört knisternde Geräusche wenn man das Gewebe eindrückt. Im Anschnitt ist das Lungengewebe feucht, glatt, glänzend und es tritt eine rötliche visköse Flüssigkeit aus. Auf Druck tritt aus den Bronchien schaumige Flüssigkeit aus.

 

7. Bronchien:

Die Schleimhaut der Bronchien ist dunkelrot, feucht, glatt und glänzend. An der Aufzweigung der Trachea und in den beiden Hauptbronchien sieht man einen rötlich-schaumigen Inhalt.

 

IV. Maul- und Rachenhöhle, Halsorgane

 

1. Zunge:

    Die Zunge ist zungenförmig, abgerundet, fest-elastisch, dunkelrosa und mit zahlreichen Papillen besetzt. Die Zungenspitze ist blaurot bis dunkelrot verfärbt und eingetrocknet.

 

2. Kehlkopf und Luftröhre:

    Der Kehlkopf ist porzellanfarben, symmetrisch, feucht, glatt und glänzend. Die Luftröhre ist 1,0 cm weit, mit hellrosa glänzender, glatter Schleimhaut, bei der noch eine haarfeine Gefäßzeichnung zu erkennen ist. Im Bereich der Aufteilung befindet sich ein wäßrig-schaumiger Inhalt. Die Bronchen beinhalten einen schaumig, blutigen Inhalt.

 

3. Speiseröhre:

    Die Innenauskleidung der Speiseröhre ist blaßrosa, feucht, glatt, glänzend und in verstreichbare Falten gelegt. Das letzte Drittel weist eine nicht verstreichbare Querfältelung auf. Die Speiseröhre ist frei von Inhalt.

 

4. Zähne, Zahnfleisch und Gaumen:

    Das bleibende Gebiß des Tieres ist am Oberkiefer vollständig. Am Unterkiefer sind nurnoch die Eck- und Schneidezähne vorhanden. Die Zähne sind weißlich und die Backenzähne mit gelblichen Belägen überzogen. Die Maulschleimhaut ist blaßrosa, trocken und matt. Der harte Gaumen ist trocken, matt und in Querrillen gelegt.

 

5.   Schilddrüse und Epithelkörperchen:

     Die Schilddrüse ist ca. 1.5 * 0.5 cm. groß und beiderseits der Luftröhre auf der Unterseite gelegen. Auf der Schilddrüse befinden sich je rechts und links zwei Epithelkörperchen mit einer Größe von 1 * 0.3 mm Durchmesser.

 

6.   Unterkieferlymphknoten:

     Die Unterkieferlymphknoten sind derb, rosa und ca. 0.5 * 0.2 cm. groß.

 

V. ZNS

 

Gehirnhäute, Gehirn:

     Die Hirnhäute sind glatt, mäßig feucht und durchscheinend. Die Oberfläche des Gehirnes ist in Falten gelegt. Die Farbe ist weiß. Nach dem Anschnitt läßt sich erkennen, das die Ventrikel feucht und ohne Inhalt sind. Die Graue Substanz ist grau und die Weiße Substanz ist weiß. Das Ammonshorn läßt sich in beiden Hirnhälften auf dem Dach des dritten Ventrikels darstellen, wenn man die Ventrikelhälften aufklappt. Die Venen des Gehirnes sind gefüllt, die Arterien sind leer.

 

C. Pathologisch-anatomische Diagnosen

 

a)  Endocarditis valvularis aortae fibrosa

b)  Hypertrophia ventriculi cordis sinistra

c)   Dilatation ventriculi cordis dexter

d)  Emphysema pulmonum

e)   Oedema pulmonum

f)    Steatosis hepatis diffusa

g)   Gerinnungsthrombus in der Bifucatio aortae

 

Gesamtdiagnose:          Stenose der Valva aortae (Aortenklappe) mit Hypertrophie des linken Herzens, Dilatation des rechten Herzens und damit verbundenem Lungenödem, Leberzellverfettung, Senkung des hämodynamischen Druckes und Steigerung der Gerinnungsneigung des Blutes.

 

D. Differentialdiagnosen

 

Von der Ätiologie bzw. der Pathogenese her können verschiedene Diagnosen auftreten.

 

zu a) - Endokardiose

- angeborene Mißbildungen der Klappe (z. B. Störungen der Klappenzipfelbildung, Klappenzysten, abnorme Sehnenfäden).

zu b)  - funktionelle Hypertrophien, die durch Erhöhung der Nachlast hervorgerufen werden (z. B. renale Insuffizienzen)

zu c)  - poststenotische Dilatation

          - physiologische Rechtsherzvergrößerung (Sportlerherz)

zu d)  - Lungenatelektase

- Bronchiektasien

- Asthma bronchiale

- Lungenhyperämie

- interstitielles oder bullöses Lungenemphysem

zu e)  - erhöhter kapillärer hydrostatischer oder verringerter onkotischer Druck in den Lungenkapillaren

             - Obstruktion des pulmonalen Lymphstromes

- Erhöhung der alveolar-kapillären Membranpermeabilität (z. B. durch Toxine, Infektionen)

              - Links-Rechts-Shunt

 

   

 

zu f)   - alimentäre Leberzellverfettung

             - hypoxische Leberzellverfettung

             - Retentionsverfettung

             - metabolische Leberzellverfettung

             - toxische Leberzellverfettung

zu g)  - Plättchenthrombus

          - Intermediärthrombus

          - gemischter Thrombus

          - Cruor sanguinis

 

E. Postmortale Veränderungen

 

              Oben benannte Kennzeichen des Todes:

 

Rigor mortis, Algor mortis, Totenauge, Cruor sanguinis in der rechten und linken Herzkammer, Grünfärbung der Bauchdecke, Verfärbung der Leber, Kadaversationszustand der Nieren III Grades, die rechte Niere weist eine starke Rotfärbung auf

 

F.  Gutachten

 

Als Ursache der Klappenfibrose könnte eine Besiedelung der Klappen mit Erregern, wahrscheinlich bakteriellen Ursprungs, angenommen werden. Die Erreger lokalisieren sich zumeist an den freien Rändern, und zwar dort, wo der Blutstrom vorbeistreift, und verursachen dann eine Entzündung.

Es kommt zu knolligen, unregelmäßigen Verdickungen der Klappen und anschließend zu Umbauprozessen und Schädigung des Klappengewebes.

Die Folgen sind eine Deformation der Klappen mit Auflagerungen und damit eine Einengung des Lumens des Durchtrittpunktes. Infolge der Stenose der Klappen kommt es zu einem vermindertem Auswurfvolumen, welches mit geringerer Geschwindigkeit das linke Herz verläßt.

Das versucht das Herz durch eine verstärkte Pumpleistung und erhöhten Druck zu kompensieren. Es kommt zu einer Zunahme der Muskelmasse der linken Kammerwand auf Kosten des Kammervolumens. Das Herz zeigt hierdurch eine stumpfkegelige Form.

Der verlangsamte Blutfluß hat zu Folge, daß das Blut zur Gerinnung neigt, vor allem an solchen Stellen, an denen sich Gefäße verzweigen oder der Blutdruck von vorne herein schon niedrig ist.

Daraus folgen Gerinnungsthromben, wie sie in der Aorta abdominalis zu finden sind.

Infolge des Rückstaus des Blutes in die linke Kammer, staut sich das Blut in die Lunge. Hier kommt es zu einer Druckerhöhung in den Lungenkapillaren. Der normalerweise niedrige Druck in den Kapillaren wird nun so erhöht, daß er den kolloidosmotischen Plasmadruck neutralisiert oder übersteigt. Aus den Kapillaren tritt nun klares und vorwiegend zellfreies Transsudat aus, welches die Alveolen, Bronchiolen und Bronchien ausfüllt. Durch die Luftbewegungen während des Atmens, verbunden mit der Entspannungswirkung des Surfactant-Faktors, bekommt die Flüssigkeit in den Bronchien einen stark schaumigen Charakter. Infolge der Transsudation aus den Kapillaren in die Alveolen sind diese nicht mehr oder nur bedingt fähig, Sauerstoff aufzunehmen. Der Patient leidet an Dyspnoe und an fortschreitender Hypoxämie. Die Lunge dehnt sich vermehrt und Alveolen zerreißen. Dies hat zur Folge, daß die Oberfläche, welche für den Gasaustausch zur Verfügung stehen müßte, sich verkleinert. Ein ungenügender Gasaustausch ist die Folge. Diese beschriebenen Risse im Interstitium der Lunge werden durch Bindegewebe ersetzt und eine Lungenemphysem ist die Folge.

Aufgrund der hypoxämischen Stoffwechsellage ist es in den Leberzellen zu einer verminderten Fettsäureoxidation in den Mitochondrien gekommen. Die Zellen werden nun von sich anhäufenden freien Fettsäuren und stetig neu aufgenommen Triacylglycerinen überschwemmt. Makroskopisch ist dieses in der Sektion durch eine periphero-lobuläre Leberzellverfettung zu erkennen. Ebenso ist es möglich, daß eine langfristige fett- und kohlenhydratreiche Fehl- oder Überernährung zu Verfettung der Leberzellen geführt hat. Der leicht adipöse Ernährungszustand der Katze läßt dies vermuten.

Die Lahmheit an den hinteren Extremitäten kommt durch die Mangeldurchblutung aufgrund des Thrombuses, ebenso wie der fehlende Puls in den Extremitäten und die geringe Temperatur. Aufgrund der Sektion ist eine Arthrose oder Arthritis auszuschließen.

Die Hautläsion an der rechten Pfote rühren durch die ärztliche Behandlung her. Hier wurde auch das Mittel gespritzt, welches die Katze euthanasierte. Rückschlüsse der Euthanasie konnten nicht gezeigt werden.

Eventuell vorhandene Neoplasien wurden nicht gefunden.

Es wurden weiterführende Untersuchungen eingeleitet, welche ergaben, daß das Herz zu einem Drittel bindegewebige Einlagerungen enthielt. Dies konnte histologisch gezeigt werden. Diese Einlagerungen sind Folge der vermehrten Arbeit und kleinen Läsionen der Muskulatur. Folge hiervon war eine verminderte Herzkraft und ein vermindertes Leistungsvermögen.

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