Pferd-31 - Pododermatitis purulenta superficialis circumscripta

                             

 

 

 

 

 

 

Krankenbericht

 

 

 

 

 

Der Fall wurde am x In der Aussendemonstration von Dr. x ausgegeben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Anamnese

Am x wurde x ambulant wegen einer geringradigen Lahmheit vorne links vorgestellt.Vor cirka einer Woche hatte sich das Pferd in der Box am Bein verletzt und dabei das Hufeisen beschädigt. Daraufhin zeigte das Pferd eine hochgradige Lahmheit. Laut Besitzer geht es ihm aber seit dem 01.11. wieder besser.

 

Signalement

Rasputin ist ein vierjähriger Sachsen-Anhalter-Warmblut Wallach.

Der Rappe hat vorne und hinten links eine unregelmäßig weiße Fessel, vorne rechts eine halbweiße Fessel. Auf dem linken Oberschenkel befindet sich ein Brandzeichen.

 

Status präsents

Die Atemfrequenz beträgt 16 / min, die Pulsfrequenz 36 / min. Der Puls ist regelmäßig, gleichmäßig und kräftig.

 

Das Pferd steht aufrecht und belastet alle vier Gliedmassen gleichmäßig, die Gliedmassenstellung ist regelmäßig

 

Rasputin ist aufmerksam, in gutem Ernährungs- und Pfegezustand.

 

Die Schleimhaut des Naseneingangs und die Konjunktiven sind rosa-rot, glatt und glänzend. Die kapilläre Füllungszeit beträgt 2 Sekunden.

 

Die Kehlgangslymphknoten sind kirschkerngroß, gelappt und nicht schmerzhaft.

 

Es liegt ein kostoabdominaler Atemtyp vor, der Atmungsapparat ist ohne besonderen Befund.

 

Der Kot ist braun, fest und geformt.

 

In der Bewegung zeigt das Pferd eine geringgradige Lahmheit vorne links. Palpatorisch kann ein Pulsschlag an der A. digitalis palmaris communis II festgestellt werden (+). Die Palpation der Hufsohle mit der Hufzange ist im vorderen Bereich der weißen Linie positiv.

An der schmerzhaften Stelle wird die Hufsohle eröffnet und ein eitriges Sekret läuft ab.

 

Auf Wunsch der Besitzerin wurde eine röntgenologische Untersuchung im Rahmen einer Ankaufsuntersuchung vorgenommen.

 

In der Oxspringaufnahme beider Vorderbeine erkennt man am unteren Rand der Strahlbeine kolbig-erweiterte und verzweigte Strahlbeinkanäle. Hinten links sieht man Zubildungen an der Gleichbeinkontur. Hinten rechts im Bereich des Fesselbeins ist eine isolierte Verschattung.

 

Diagnose

Pododermatitis purulenta superficialis circumscripta

Im Bereich der weißen Linie des linken Vorderhufes befindet sich ein Hufabzeß. Dieser wurde eröffnet. Der Hohlraum befand sich bereits wieder in der Verhornungsphase.

 

 

 

 

 

Ätiologie

Die genaue Ätiologie ist in diesem Fall nicht bekannt. Wahrscheinlich kam es zu einer kleinen Verletzung im Bereich der weißen Linie, wodurch es zu einer bakteriellen Infektion der Huflederhaut kam. Die Verletzung kann beim Tritt des Pferdes gegen die Tränke passiert sein, hat aber wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt bereits bestanden, da der Hohlraum bereits zu Verhornen beginnt.

 

Therapie

Der Hufabzeß wurde aufgeschnitten und der Eiter entleert. Der Hohlraum sollte bis zur vollständigen Verhornung mit einemJodoformäthergetränktem Wattebausch verschlossen werden. Die Watte ist täglich nach der Arbeit zu wechseln.

Rasputin wurde vorne links wieder beschlagen.

 

Prognose

Die Prognose für die Heilung des Hufabzeßes ist gut.

Die röntgenologischen Veränderungen an den Strahlbeinen und am Gleichbein sind erheblich und lassen sehr wahrscheinlich eine Verschlechterung erwarten.

Da diese Veränderungen Hauptmängel sind, ist dieses Pferd zum Verkauf nicht geeignet.

 

Epikrise

Der Patient wurde mit einer geringgradigen Lahmheit vorne links vorgestellt. Es wurde an diesem Bein ein Hufabzeß gefunden und eröffnet. Der Abzeß bestand wahrscheinlich schon seit einiger Zeit und führte zu der Lahmheit. Die Therapie wurde direkt eingeleitet und das Pferd konnte mit guter Prognose wieder nach Hause entlassen werden.

Im Rahmen einer Ankaufsuntersuchung ergaben sich schwere röntgenologische Befunde. An den Strahlbeinen beider Vorderbeine sieht man kolbig erweiterte Strahlbeinkanäle, am rechten Hinterbein eine isolierte Verschattung im Bereich des Fesselbeins. Hinten links liegen erhebliche köcherne Zubildungen an der Gleichbeinkontur vor.

Die Prognose für dies Veränderungen, besonders in Bezug auf einen weiteren Verkauf dieses Pferdes sind als schlecht zu bewerten. Es ist mit Verschlechterungen der Leistung hierdurch zu rechnen.

 

 

 

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