Obduktion-45 - Hund: Osteosarkom

Ausführlicher Bericht über die Zerlegung eines Hundes

 

 

 

Die Sektion fand am 27.04.2000 von 11.00 Uhr bis 13.30 Uhr im Institut für Veterinär-Pathologie der FU Berlin statt.

Der Bericht wurde mir von Herrn Dr. x ausgegeben.

Der Hund wurde von eingesandt.

Das Tier wurde am 26.4.00 mit Narkoren getötet.

Als Zeugen sind anwesend.

Die Sektionsnummer ist:.

Besitzer des Hundes ist.

 

Der Vorbericht lautet wie folgt:

“Lahmheit in den Vordergliedmaßen, Osteolyse in beiden Humeri”

Die klinische Diagnose war “Tumor ? Infektion ?“

 

Bei dem sezierten Hund handelt es sich um einen 10 Jahre alten männlichen Rottweiler mit einer Tätowierung in der Leistengegend: x die nicht genau zu erkennen ist.

 

Der Ernährungszustand ist gut. Das Tier wiegt 35 kg. Das Unterhautfettgewebe ist dem gesamten Rumpf aufliegend und zwischen 5 und 10 mm stark. Es hat eine weiße bis hellgelbe Farbe. Die Muskulatur ist gut ausgebildet, dunkelrot und trocken.

 

Der Tierkörper liegt auf der linken Seite und ist kälter als die Umgebungstemperatur. Die Kiefer, der linke Ellenbogen und beide Knie lassen sich nicht bewegen. Der rechte Ellenbogen ist beweglich.

 

Der Nasenspiegel ist schwarzbraun pigmentiert und feucht. Die Maulhöhlenschleimhaut ist stellenweise pigmentiert und rechts an einigen unpigmentierten Stellen rosa, sonst hellsandfarben. Außerdem hat der Hund mäßig viel gelben, harten Belag auf den Zähnen. Die Zunge hängt links aus der Mundspalte heraus. Die Augen sind etwa 5 mm schlitzförmig geöffnet. Es besteht ein Nickhautvorfall und die Hornhaut ist leicht getrübt. Durch die Trübung kann man tiefer liegende Augenanteile nicht beurteilen. Die Bindehaut ist auf der rechten Seite blaßrosa und auf der linken Seite rosa.

Die Haut auf der Innenseite der Ohrmuschel ist graubraun und hat ablösbare hellbraune Beläge.

Aus der Vorhautöffnung fließt eine weiße, dicke Flüssigkeit ab.

Der After ist 7 mm weit geöffnet, es ist Kot ausgetreten und die Schleimhaut ist dunkel pigmentiert.

Der Nabel ist als geschlossene Narbe erkennbar.

Das Haarkleid ist glatt, dicht, anliegend und sauber und auf der linken Seite feucht.

Der Hund hat in der Umgebung des rechten Schultergelenks eine rhombenförmige Rasur, 18 cm lang und 17 cm breit. In der Haut seitlich des rechten Schultergelenkes befindet sich eine 3,5 cm lange Narbe, deren Umgebung erhaben und teigig eindrückbar ist. 1 cm kopfwärts von der Narbe entfernt ist in der Haut eine trockene lederartig derbe Erhabenheit mit 4 cm Länge und 3 cm Breite.

An der Außenseite des rechten Sprunggelenkes ist die Haut auf einer Fläche von 4 mal 1,5 cm defekt. Sie ist zum Teil geschwürartig verdickt, zum Teil mit hellroter Flüssigkeit überzogen und narbenartig zusammengezogen.

Der Hund hat 3 Zecken. Eine hinter dem linken Ellenbogen, eine im linken Ohrgrund und eine am Präputium.

Alle Krallen sind schwarz pigmentiert und geschnitten. Alle Ballen sind derbelastisch.

 

Die sichtbaren Gelenke, Knochen und Muskeln erscheinen symmetrisch. Nur die Haut über dem rechten Schultergelenk und über dem rechten Sprunggelenk ist verdickt.

Die Ohrspeicheldrüsenlymphknoten sind rotbraun, sehen aus wie abgeplattete Bälle und sind 5 mm dick und 15 mm im Durchmesser. Am rechten Ellenbogen bis zum medialen Unterarm ist ein 3 cm breiter dunkelroter Bezirk in der Unterhaut.

 

Nach dem Öffnen der Bauchhöhle bedeckt das große Netz ab dem Magen schwanzwärts alle Bauchhöhlenorgane. Es wird von bis zu 10 mm breiten und 2 mm flachen weißen Fettsträngen durchzogen auf denen feine Gefäßzeichnungen zu sehen sind. In Magennähe ist das Fett gelblich verfärbt. Die Netzoberfläche ist glatt, glänzend  und feucht.

Das Zwerchfell entspringt auf dem Brustbein in Höhe der 5. Rippe und wölbt sich kuppelförmig nach vorne.

Das Bauchfell ist feucht, glatt und glänzend. Die Bauchhöhlenorgane sind mit glatter, feuchter und glänzender Serosa überzogen.

In der Bauchhöhle befindet sich etwa 1 ml einer purpurroten lackfarbenen durchsichtigen dünnflüssigen Flüssigkeit.

Die Milz ist dunkelviolett mit verschieden großen hellgraugelblichen Einlagerungen. Sie ist etwa 30 cm lang, an der breitesten Stelle 10 cm breit und an der schmalsten Stelle 5 cm breit. Die Höhe beträgt 1 bis 2 cm. Insgesamt sieht sie unregelmäßig keulenförmig aus. Die Milz wiegt 293 g, das sind 0,8 % relatives Organgewicht. Die Oberfläche ist höckerig, auf der Eingeweideseite faltig und auf der dem Magen anliegen Seite auf einer 12 cm mal 3 cm großen Fläche schwarz verfärbt. Die Milz ist derbelastisch, die eingelagerten ca. 40 kugelförmigen hellgelbgrauen Bezirke bzw. Neubildungen sind festelastisch. Das größte Gebilde hat etwa einen Durchmesser von 4 cm, das kleinste von 1 mm. Beim Durchschneiden des größten Knotens bemerkt man die derbe Konsistenz des Knotens und ein Knirschen. Der Anschnitt zeigt, daß außen ein einheitlich beiger Rand von 6 bis 7 mm besteht und ein Zentrum mit dunkelroten Flecken, kleinen hellgelben harten Punkten, die aussehen wie Sand. Aus den dunkelroten Flecken fließt teilweise eine dickflüssige dunkelrote Flüssigkeit ab.

 

Der Magen ist bohnenförmig und mißt 3 cm in der Höhe, 5 bis 8 cm in der Breite und 30 cm in der Länge. Er hat eine glatte rosagelbgraue Oberfläche mit feiner Gefäßzeichnung und eine weichelastische Konsistenz. Die Füllung des Magens besteht aus etwas Gas, etwa 5 ml einer gelblich-durchsichtigen Flüssigkeit und wenig Schaum. Die Schleimhaut ist in Längsfalten gelegt, am Mageneingang beige, am Magenkörper hellgraurosa mit roten Bezirken auf den Faltenkämmen und geht über hellgraublau in gelblich am Magenausgang über.

Der Zwölffingerdarm hat gleichmäßig einen Durchmesser von 2 cm. Die Oberfläche ist glatt und glänzend und die Farbe geht über graurosa zu hellgraugelb. Er hat eine weiche Konsistenz. Der Inhalt ist hellgelbweißer Schleim und wenig gelbliche Flüssigkeit. Die Schleimhaut ist hellgrau und die Wandstärke beträgt 1 mm.

Die Oberfläche des Dünndarmes ist stumpf und hellgraugelbrosa. Er hat eine weiche Konsistenz und enthält gelblichgrauen schleimigen Brei. Die Schleimhaut ist blaßrosahellgrau mit zwei 1 cm mal 3 cm großen rosaroten Bezirken. Die Wandstärke beträgt 2 mm.

Die Oberfläche des Hüftdarmes ist stumpf und hellgraurosa. Die Konsistenz ist weichelastisch und der Inhalt besteht aus schwarzolivgrünen Fasern und einem gelbgrünlichen Stoffring von 9 cm Durchmesser und 3 cm Breite. Die Schleimhaut ist gelbgrau und die Wandstärke beträgt 1 mm.

Der Blinddarm weist auf seiner Oberfläche graugrüne runde Stellen von 2 mm Durchmesser auf. Er ist etwas gasgefüllt und hat einen breiigen dunkelgrünen Inhalt. Die Schleimhaut ist hellgrau und die Wand ist 0,5 mm stark.

Der Mastdarm hat einen Durchmesser von 4,5 cm, eine glatte grüngraue Oberfläche und eine weiche fluktuierende Konsistenz. Er enthält Gas und einen hellolivgrünbraunen Brei mit olivgrünen Fasern. Die Schleimhaut ist glatt und graurosa. Die Wand ist 1 mm stark.

Der Enddarm hat eine fein längsgefältete glatte, hellgraubraune Oberfläche.

Das Gekröse ist glatt und von bis zu 1 cm breiten und 2 mm dicken gelblichweißen Fettsrängen durchzogen.

Die Leber hat eine glatte glänzende Oberfläche, die auf der Zwerchfellseite auf dem linken Leberlappen heller und auf 2 mm verdickt ist. Diese Veränderung ist 7 mal 3 cm groß und strahlt in die Umgebung ein. Die Farbe der Leber ist dunkelrot mit in der Oberflächenebene liegenden runden gelblichen Flecken von 2 mm Durchmesser. Diese gehen grauweißspeckig und scharf abgegrenzt 3 mm in die Tiefe. Die Leber hat eine feste Konsistenz. Die Gallenblase ist mäßig gefüllt und auf mäßigen Druck tritt im Zwölffingerdarm auf der Gallengangspapille eine hellgelbe klare Flüssigkeit mit 1 mm großen sandkornähnlichen Bestandteilen aus.

Die Bauchspeicheldrüse ist 20 cm lang, 3 cm breit und 0,5 bis 1 cm hoch. Sie hat eine glatte Oberfläche und eine gelappte Struktur bei weicher Konsistenz. Sie ist graurot mit unregelmäßigen schwarzroten Bezirken, die 1 mm bis 1 cm im Durchmesser groß sind.

Die Nieren sind symmetrisch. Sie haben eine Höhe von 4 cm, eine Breite von 6 cm und eine Länge von 9 cm. Eine Niere wiegt 126 g, das sind 0,4 % relatives Organgewicht. Die Oberflächen sind glatt und die Farbe rotbraunlila. Die Kapseln sind mit kleinen Substanzverlusten, wo Kapselfasern in das Niereninnere einstrahlen, gut lösbar. Auf jeder Niere sind etwa 1 cm im Durchmesser messende Dellen an der großen Kurve, die als hellere Struktur rhombenförmig in die Tiefe ziehen und sehr weich sind. Die braungraurote Rinde ist gut vom rotbraunen Mark abgrenzbar. Das Nierenbecken ist grau ohne Inhalt.

Die Blase ragt 7 cm in die Bauchhöhle hinein, hat einen Durchmesser von 5 cm und eine Füllung von etwa 20 ml einer klaren gelben Flüssigkeit. Die Oberfläche ist glatt mit kleinen Längsfalten und gelbrot. Die Schleimhaut ist graugrün und die Wandstärke beträgt 2 mm. Die Harnröhrenschleimhaut ist glatt, mit Längsfältchen versehen und hellgrau.

Die Prostata ist zweihalbkugelförmig 4,5 cm im Durchmesser, 5 cm breit und weichelastisch.

Die Penisschleimhaut ist glatt, rosarot und mit weißen Schleimschlieren überzogen.

Die Hoden haben eine glatte rosagraue Oberfläche. Rechts mißt der Hoden 4,5 mal 3 mal 2 cm und links 3,5 mal 2,5 mal 2 cm. Der Hodenanschnitt hat eine grüngraugelbe Farbe.

Die Nebennieren sind symmetrisch, weichelastisch mit glatter Oberfläche. Sie sind 5 mm hoch, 7 bis 8 mm breit und 3 cm lang. Die orangefarbene 1 mm starke Rinde ist von dem hellbraunroten 3 mm breiten Mark scharf abgegrenzt.

 

Die Brusthöhle ist mit glattem Brustfell ausgekleidet. Sie enthält etwa 3 ml rötliche lackfarbene Flüssigkeit und über dem Brustbein befindet sich ein 94 g schweres dunkelrotes weichelastisches Gebilde.

Das Zwerchfell hat eine glatte Oberfläche, ist 2-3 mm dick und hat eine dunkelrotbraune Farbe im muskulösen Teil. Das sehnige Zentrum ist weißlichbläulich schimmernd.

Die Lunge ist mäßig zusammengefallen. Die rechte Seite ist dunkelrot und die linke Seite ist rosafarben. Die Oberfläche ist glatt und glänzend. Die Lungenkonsistenz ist puffig. Im linken Spitzenlappen ist ein 2 cm im Durchmesser großes Feld von milliaren gelblichen Herden, die je etwa 2 mm Durchmesser haben. Im rechten Lungenlappen ist ein ebensolches Feld. Hier sind die 2,5 - 3 mm großen Herde wie Grießkörner verhärtet.

Die Luftröhrenschleimhaut ist gelblich und glatt. Vor der Bronchialaufteilung befindet sich weißlicher Schaum.

Das Mittelfell ist glatt und durchscheinend.

Der Herzbeutel enthält 2-3 ml rötlich lackfarbene Flüssigkeit.

Das Herz hat eine glatte Oberfläche außen sowie innen. Die Farbe ist gleichmäßig blaugrau bis violett. Nur in den Herzfurchen ist sie weißlich und an der Herzspitze ist ein kleiner, oberflächlicher heller Fleck mit 5 mm Durchmesser. Die Herzspitze wird durch die linke Kammer gebildet. Die Rechte Kammer ist etwas ausgebeult. Von der Basis bis zur Spitze mißt das Herz 10 cm. An der Basis ist es 10 cm breit. Das Herzgewicht beträgt 296 g, das sind 0,8 % relatives Organgewicht. Die Muskulatur ist rotbraun. Die rechte Kammerwand ist 1 cm breit, das Kammerseptum ist 2,5 cm breit und die linke Kammerwand ist 2,5 cm breit. Die Kammern sind von dunkelroter Flüssigkeit und dunkelroten weichelastischen Gebilden ausgefüllt. Die rechte Vorkammerkammerklappe ist glatt und durchscheinend. Die Sehnenfäden sind intakt. Die Trabekel in der rechten Kammer sind verstrichen. Die Klappen der Lungenarterie sind durchscheinend und dünn. Die linken Vorkammerkammerklappen sind stumpf, verdickt und haben am freien Rand hellrote Knötchen. Die Sehnenfäden auf dieser Seite sind intakt. Die Aortenklappen sind glatt, nicht durchscheinend und haben in der Mitte des freien Randes je ein 1 mm im Durchmesser messendes Knötchen.

Die Aorta hat eine hellrosafarbene glatte Innenauskleidung.

Die Speiseröhre hat eine glatte rosarote Oberfläche, eine weiche Konsistenz und keinen Inhalt. Die gelbgraue Schleimhaut ist in kleine Längsfalten gelegt. Die Wand ist 2 mm dick.

 

An der linken 1., 2., 6. und der rechten 7. Rippe etwa auf der Hälfte des knöchernen Anteils und an der rechten 6. Rippe am Rippenwirbelsäulengelenk befinden sich je eine runde 1,5 cm im Durchmesser große harte Verdickungen in Richtung Brusthöhle, die nicht mit dem Messer anschneidbar ist. An der linken 6. Rippe ist in diesem Knoten eine Bruchstelle. An der linken 11. Rippe ist in Höhe des Rippenwirbelsäulengelenkes eine derbe speckige Verdickung, die 4 cm Durchmesser hat und 1,5 cm hoch ist. Sie knirscht beim Durchschneiden und hat eine innere Struktur wie der Knoten in der Milz.

Am Brustbein findet sich auf der Bauchhöhlenseite in Höhe des 1. Brustbeinwirbels eine von der inneren Struktur her ähnliche Umpfangsvermehrung wie in der Milz. Sie ist rund, 1,5 cm im Durchmesser und knirscht beim Durchschneiden. Rechts neben dem Brustbein erstreckt sich von der 3. bis zur 5. Rippe  ein 2 cm breiter dunkelroter Streifen.

Die Mund-, Rachen-, Nasen- und Nasennebenhöhlen sind sauber und mit glatter Schleimhaut ausgekleidet.

Die Zunge hat eine feuchte, rauhe, hellgraurote Oberfläche und ist schlaff.

Die Speicheldrüsen sind symmetrisch.

Der Kehlkopf ist mit einer glatten, gelblichen Schleimhaut ausgekleidet.

Die Schilddrüsen sind längsoval und graurot. Die rechte Schilddrüse ist 0,75 cm breit und 2,5 cm lang, die linke Schilddrüse ist etwas größer und beide weisen kleine Knötchen auf.

Die Nebenschilddrüsen sind linsenförmig mit einem Durchmesser von 3 mm und einer Höhe von 0,5 mm. Sie haben eine glatte Oberfläche und sind graurosa.

 

Die Schädelhöhle ist glatt und porzellanfarben ausgekleidet.

Am Gehirn ist das weiße Mark gut von der hellgrauen Rinde deutlich abgrenzbar.

 

Die Muskulatur ist dunkelbraunrot und trocken.

Eine Rippe als Repräsentation für die Knochenfestigkeit läßt sich schwer brechen und bricht mit einem deutlichen Knacken. Der Mineralisationsgrad ist also hoch.

Die Hüftgelenkspfannen sind rechts und links gut geformt. Die Gelenkflächen sind glatt und porzellanfarben. Die Gelenksflüssigkeit ist hellgelb und flüssig. Das rechte Kniegelenk ist ebenfalls mit hellgelber flüssiger Gelenksflüssigkeit angefüllt. Es hat glatte, porzellanfarbene Gelenkfläche. Auf dem inneren Rollkamm der Oberschenkelknochens ist eine 5 mm lange und 4 mm breite rauhe Eindellung zu erkennen.

Das rechte Buggelenk ist vermehrt gefüllt mit flüssiger hellgelber Gelenksflüssigkeit.

 

Das Blut hat eine dunkelrote Farbe und ist zum Teil als unregelmäßige weichelastische Gebilde geronnen und teilweise noch flüssig.


Das Knochenmark ist zum Teil dunkelrot bis hellrot, teilweise hellrosa bis graugelb und gallertig. Die spongiöse Knochengrundstruktur ist zu erkennen.

Im rechten Oberarmknochen gibt es eine scharf umgrenzte dunkelrote gallertige runde Knochenmarksveränderung im Übergang vom körpernahen Drittel zu den körperfernen zwei Dritteln.

Dort ist auch die Knochenkompakta von 5 mm auf 2 mm verschmälert.

 

Der Leistenlymphknoten ist glatt, olivfarben, 15 mm lang, 5 mm breit und 2 mm hoch.

 

Die Histologie des Knotens am Brustbein ergibt, daß dieser aus Bindegewebe, Fibrin und großen Blutseen besteht.

Die Bauchspeicheldrüse ist in Selbstauflösung übergegangen.

Einer der Knoten in der Leber enthält langgestreckte spindelförmige, regellos angeordnete Zellen, die viele Mitosen aufweisen und in das Nachbargewebe infiltrierend einwachsen.

In dem größten Knoten aus der Milz ist kaum noch Milzgewebe vorhanden. Es sind dort basophile Felder, die aus Verkalkungen bestehen. Außerdem gibt es dort Zellen, die Knochengrundsubstanz und Osteoid produzieren. Sie bilden eine Struktur wie im Knochen.

 

 

 

Diagnosen

 

 

Osteosarkom

Sarkoma fusicellulare et Osteosarkoma multiplex

Dilatatio cordis ventriculi dextri

Endocardosis nodosa valvularis bicuspidalis

Nephritis necroticans circumscripta (infarctus ischaemicus)

Perihepatitis fibrosa circumscripta

Osteochondrosis dissecans

Balanoposthitis catarrhalis

Dermatitis necroticans (am Sprunggelenk)

 

 

Gutachten

Der Hund hatte Tumoren in vielen wichtigen Organen. Wegen seiner Lahmheit, seines wahrscheinlich schlechten Allgemeinbefindens und seiner infausten Prognose wurde am 26.4. 2000 daher seine Tötung unternommen.

Wo der Primärtumor des in Milz, Leber, Rippen, Brustbein und Lunge zu findenden Osteosarkoms liegt läßt sich nicht feststellen. Der Primärtumor könnte im rechten Oberarmknochen lokalisiert sein.

Das Spindelzellensarkom in der Leber kann eine entdifferenzierte Form oder Metastase des Osteosarkoms sein. Die Niereninfarkte können durch abgeschwemmte Tumorzellembolie entstanden sein, die nur noch nicht so groß geworden sind, daß man sie mit bloßem Auge sehen kann.

Die Ursachen für die Tumorentstehung sind vielschichtig. In Frage kommen zum Beispiel krebserzeugende Chemikalien in der Atemluft, in der Nahrung, erhöhte Strahlenbelastung oder  genetische Ursachen.

Differentialdiagnosen zum Osteosarkom wären Fibrosarkom, Chondrosarkom und jegliche entarteten Geschwülste anderer mesenchymaler Herkunft, die jedoch durch die Histologie eindeutig auszuschließen sind.

Die Dilatation der rechten Herzkammer, die Klappenveränderung der linken Vorhofkammerklappe, die Leberkapselverdickung, der Präputialkatarrh und die nekrotisierende Hautentzündung am Sprunggelenk sind Nebenbefunde.

Beschreibung gut, Gutachten zu lapidar.

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