Milch-01 - Mastitis

Untersuchung einer Mastitis-Milchprobe

 

Einsendedatum: 13.06.00

Probennummer: 91

 

 

1.) Beschreibung des Zentrifugates

 

Das Zentrifugat setzt sich aus einer festen, elfenbeinfarbenen Rahmschicht, einer leicht trüben Magermilchphase und einem weißlichen Sediment zusammen. Die obere Phase enthält dabei kleine, gelblich-weiße Flocken, die untere Phase ist gelb und rahmig.

Die Mengen sind: Rahmschicht:        0,5ml

                            Magermilchphase: 7,0ml

                            Sediment:              1,5ml

Beim Öffnen des Zentrifugates fällt ein leicht säuerlicher, muffiger Geruch auf.

 

 

2.) Mikroskopischer Befund

 

a) Es werden zwei Ausstriche vom Sediment angefertigt und nach GIEMSA und nach GRAM   

    gefärbt.

 

b) GIEMSA-Färbung: Es sind im mikroskopischen Bild hauptsächlich Epithelzellen,

    vereinzelt auch Erythrozyten zu finden. Die Zellzahl beträgt im Durchschnitt 30 Zellen pro

    Gesichtsfeld.

 

    GRAM-Färbung: gram negative, kokkoide Haufen.

 

 

3.) Kultureller Befund

 

 

a) Es werden vom Sediment Verdünnungsausstriche auf einem ISO-Agar und einem Blut-Agar

    angefertigt und anschließend 48 Stunden bei 37°C aerob bebrütet.

 

b) ISO-Agar: Einzelne Kolonien von ca.: 1cm Durchmesser, milchiger Farbe, rundlich,

    ausgefranster Rand und leicht erhaben.

 

    Blut-Agar: Einzelne Kolonien von ca.: 1,5cm Durchmesser, rund, erhaben und mit

    vergrünender Hämolyse.

   (Eine genaue Beschreibung der uns ausgegebenen Kolonien ist leider nicht möglich, da die uns           vorliegenden Präparate nicht mehr die ursprünglichen Präparate waren.)

c) ISO-Agar (mikroskopischer Befund): Es handelt sich um relativ plumpe, gramnegative Stäbchen mit abgerundeten Enden. Diese Stäbchen liegen teilweise zu zweit zusammen.

 

d) Blutagar (mikroskopischer Befund): Es finden sich wiederum die unter c) beschriebenen Stäbchen. Zusätzlich finden sich schlanke, längliche gramnegative Stäbchen mit abgerundeten Enden. Diese Stäbchen liegen einzeln.

e) Katalase- Test: Ein durchgeführter Katalasetest fällt positiv aus.

 

4.) DiagnoseEs liegt eine Mastitis vor, da der Geruch der Probe verändert ist. Außerdem ist das Zellbild verändert, da Erythrozyten im Ausstrich vorhanden sind, auch ist die Zellzahl erhöht.Nach mikroskopischer Auswertung der Färbungen ist E.coli der wahrscheinliche Mastitiserreger.Da eine Verunreinigung mit E.coli durch nicht optimale Entnahme der Milch nicht ausgeschlossen werden kann muß sowohl die erneute Entnahme unter saubersten Bedingungen erfolgen als auch die Euterdiagnostik herangezogen werden.5.) Differentialdiagnose

 Als differentildiagnostisch wichtige Keime wären Pseudomonaden und  Klebsiellen in Betracht zu ziehen, sowie andere Enterobacteriacae, die durch den Enterotube-Test, Oxidasetest, oder durch  serologische Differenzierung zu E.coli abgegrenzt werden können.6.) Beurteilung der Milch nach gesetzlichen BestimmungenDie Milch (Probe Nr.91) darf gemäß §3 (1) nicht zur Abgabe für andere gewonnen werden und gemäß §18 (2) nicht in Verkehr gebracht werden, da sie nicht den Anforderungen gemäß Anlage 1 MilchVO vom 24.4.95 entspricht. Darüber hinaus weist die Milch anormale sensorische Merkmale auf.

 

 

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